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TARGET2-Securities Integrierte Wertpapierabwicklung ohne Grenzen

Mit TARGET2-Securities (T2S) bietet das Eurosystem eine harmonisierte und zentrale Wertpapierabwicklung in Zentralbankgeld für ganz Europa an. Das Konzept von T2S basiert auf der Integration der Zentralbankgeld- und Wertpapierabwicklung auf einer Plattform. T2S hat im Juni 2015 seinen Betrieb aufgenommen.

Vorteile und Chancen

T2S leistet durch die Schaffung einheitlicher Bedingungen für die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen einen wichtigen Beitrag zur Integration der europäischen Finanzmärkte und fördert gleichzeitig den Wettbewerb. Da neben der Wertpapierabwicklung in Euro auch die Nutzung anderer Währungen ermöglicht wird, geht die harmonisierende Wirkung von T2S über den Euroraum hinaus. Dies setzt natürlich die Bereitschaft der jeweiligen Zentralbank voraus, ihr Zentralbankgeld für die Abwicklung in T2S zur Verfügung zu stellen. Danmarks Nationalbank stellt seit 2018 die Dänische Krone für die Abwicklung in T2S zur Verfügung.

Ein wesentlicher Vorteil von T2S ist die Möglichkeit, das Liquiditäts- und Sicherheitenmanagement zu optimieren. Die Nutzung eines einzigen Geldkontos in T2S ermöglicht es den Teilnehmern, Liquiditätspuffer in verschiedenen Märkten aufzulösen und damit die Liquiditätshaltung zu optimieren. Darüber hinaus besteht ein großes Potenzial für das Sicherheitenmanagement der einzelnen Institute, da Sicherheiten zwischen den an T2S teilnehmenden Zentralverwahrern wesentlich einfacher mobilisiert werden können.

Darüber hinaus bietet T2S den Vorteil der Abwicklung in hochliquider und sicherer Zentralbankgeldmenge. Dies führt zusammen mit der Echtzeitabwicklung und kürzeren Abwicklungsketten zu einer Risikominimierung im Nachhandelsbereich.

Projektverlauf

Am 17. Juli 2008 wurde das T2S-Projekt vom EZB-Rat offiziell gestartet. Dieser beauftragte das bereits aus TARGET2 bekannte Team, bestehend aus der Deutschen Bundesbank, der Banque de France und der Banca d'Italia (3ZB), erweitert um die Banco de España (seither 4ZB), mit der Entwicklung sowie dem Betrieb von T2S. Ein wichtiger Meilenstein für das Projekt war die Unterzeichnung des T2S-Rahmenvertrags im Jahr 2012. Dieser Vertrag bildet den rechtlichen Rahmen für die Teilnahme der Zentralverwahrer an T2S und regelt die Rechte und Pflichten des Eurosystems und der Zentralverwahrer. Mittlerweile haben mehr als 20 Zentralverwahrer das Framework Agreement unterzeichnet. Damit werden mehr als 99% des Abwicklungsvolumens im Euroraum über T2S abgewickelt.

T2S hat am 22. Juni 2015 den Betrieb aufgenommen. Seitdem sind die teilnehmenden Zentralverwahrer und Zentralbanken in insgesamt fünf Wellen auf T2S migriert. Der deutsche Zentralverwahrer - Clearstream Banking Frankfurt AG - migrierte im Februar 2017 gemeinsam mit einem Großteil der deutschen Bankengemeinschaft in der vierten Welle. Den Abschluss der regulären Migration in Wellen bildete die sogenannte Final Wave, mit der am 18. September 2017 die spanischen und baltischen Zentralverwahrer ihre Wertpapiergeschäfte auf T2S migrierten. Auch nach Abschluss des Migrationsprozesses sind weitere Märkte, deren Zentralverwahrer und andere Zentralbanken eingeladen, an T2S teilzunehmen, um von den attraktiven Vorteilen zu profitieren.