NGFS fordert Zentralbanken zum Handeln auf

Die Mitglieder des Network for Greening the Financial System (NGFS) haben gemeinsam erklärt, dass klimabedingte Risiken auch Risiken für das Finanzsystem bedingen. Einige Mitglieder haben diese Erkenntnis auf weiter gefasste Umweltrisiken ausgedehnt, die ihrer Meinung nach ebenfalls finanzielle Risiken bergen. Die NGFS-Mitglieder rufen daher zum gemeinsamen Handeln auf. Zu diesem Zweck haben sie Empfehlungen herausgegeben, die heute in ihrem ersten Gesamtbericht veröffentlicht wurden. Zusammengenommen bilden diese Empfehlungen die bewährten Methoden (Best Practices) ab, die von den NGFS-Mitgliedern zusammengetragen wurden, um den Beitrag des Finanzsektors zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens zu stärken.

Frank Elderson, Vorsitzender des NGFS: „Die finanziellen Risiken, denen wir aufgrund des Klimawandels gegenüberstehen, sind schwer analytisch zu erfassen, noch nie dagewesen und dennoch höchst dringlich. Mit der Veröffentlichung dieser Empfehlungen schreiten die NGFS-Mitglieder gemeinsam voran, was konkrete Maßnahmen nach sich ziehen wird, um ein grüneres Finanzsystem über Ländergrenzen und Kontinente hinweg zu fördern. Solange die Temperaturen und der Meeresspiegel weiter steigen und damit gleichsam die klimabedingten finanziellen Risiken, werden Zentralbanken, Aufseher und Finanzinstitute die Messlatte immer höher setzen, um diesen Risiken zu begegnen und das Finanzsystem grüner zu gestalten.“

Noch immer ist eine beträchtliche Analysearbeit zu leisten, um Zentralbanken und Aufsichtsbehörden geeignete Werkzeuge und Methodiken an die Hand zu geben, mit denen sich Klimarisiken im Finanzsystem ermitteln, quantifizieren und mindern lassen. Daher hat das NGFS beschlossen, im Verlauf des kommenden Jahres eine Reihe von technischen Dokumenten zu erstellen, die sich mit a) dem klima- und umweltbezogenen Risikomanagement von Aufsichtsbehörden und Finanzinstituten, b) einer szenariobasierten Klimarisikoanalyse sowie c) der Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien in das Portfoliomanagement der Zentralbanken befassen. Zur Erörterung des Berichts und der nächsten Schritte sind die NGFS-Mitglieder am 16. April bei der Banque de France in Paris zu einer Plenarsitzung des NGFS und am 17. April zu einer hochrangigen Konferenz zusammengekommen.

Zudem begrüßt das NGFS drei neue Institutionen: Die Schweizerische Nationalbank und die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) sind als Mitglieder und die Europäische Investitionsbank ist im Beobachterstatus beigetreten. Damit erhöht sich die Mitgliederzahl des NGFS von 34 Mitgliedern und 5 Beobachtern auf 36 Mitglieder und 6 Beobachter. Das NGFS wächst somit in einem raschen Tempo: Seit Dezember 2018 sind zehn neue Mitglieder hinzugekommen: die Banca d’Italia, die Bank of Canada, die Bank of Greece, die thailändische Zentralbank, die ungarische Zentralbank, die Central Bank of Ireland, die Danmarks Nationalbank, die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA), die Finanstilsynet (norwegische Finanzaufsichtsbehörde) sowie die Superintendencia Financiera de Colombia (Finanzaufsichtsbehörde von Kolumbien).