Ausstellung zum geplanten Bundesbank-Campus eröffnet

Die Bundesbank präsentierte die Entwürfe für ihren neu geplanten Campus auf dem Gelände der Zentrale in einer Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main. Bei der Eröffnung zeichnete Bundesbankvorstand Johannes Beermann, der im Vorstand der Bundesbank unter anderem für den Bereich Bau zuständig ist, die besten Entwürfe aus.

Den ersten Preis erhielt der Entwurf des Baseler Büros Morger Partner Architekten AG. „Architektur und Funktionalität gehen eine Symbiose ein: Wertige, moderne Architektur vom Büro Morger Partner Architekten treffen auf nüchterne Effizienz bei gleichzeitig hoher Arbeitsplatzqualität“, begründete Beermann die Entscheidung. „Die neue Architektur spiegelt mit dem Haupthaus und den drei identischen Scheiben rechtwinklig davor die Deutsche Bundesbank auch in ihrer Entwicklung wider. Unabhängig und stark aus Tradition – Teil des Eurosystems mit anderen nationalen Zentralbanken und der Europäischen Zentralbank.“

Sechs Preisträger und zwei Anerkennungen

Ein Preisgericht aus namhaften Architektinnen und Architekten, Vertreterinnen und Vertretern der Bundesbank sowie der Stadt Frankfurt am Main hat aus insgesamt 29 eingereichten Entwürfen, die alle in der Ausstellung präsentiert werden, sechs Preisträger ausgewählt und zwei Anerkennungen vergeben.

„Mit dem Entwurf des ersten Preises wird die städtebauliche Vorgabe intelligent fortgeschrieben“, erläuterte Arno Lederer, Vorsitzender des Preisgerichts, bei der Pressekonferenz. „Das Preisgericht hat der Bank einstimmig empfohlen, die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit zur Grundlage der weiteren Bearbeitung zu machen.“

Aus Sicht von Mike Josef, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt, ist es vor allem der städtebauliche Gewinn, der den Siegerentwurf auszeichnet. „Wichtig war uns als Stadt, dass die Blickachse auf das Hauptgebäude, das auch für uns als Stadt von Bedeutung ist, erhalten bleibt“, sagte Josef.

Den zweiten Preis erhielt der Entwurf der Frankfurter Architekten KSP Jürgen Engel Architekten. Für den Vorschlag von Schenker Salvi Weber Architekten ZT GmbH & Franz und Sue Architekten ZT GmbH aus Wien vergaben die Preisrichter den dritten Platz. Für Platz vier qualifizierte sich die Arbeit des Architekturbüros Ortner & Ortner Baukunst GmbH. Wittfoht Architekten bda aus Stuttgart erhielt für seine Ideen den fünften Platz. Den sechsten Platz erkannte das Preisgericht schließlich der Arbeit von RKW Architektur + Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH aus Düsseldorf zu. Den Entwürfen von Thomas Müller Ivan Reimann Architekten GmbH und dem Architekten Max Dudler, beide aus Berlin, wurden Anerkennungen ausgesprochen.

Das Haupthaus bleibt der Protagonist

Den städtebaulichen Rahmen für den Architektenwettbewerb bildete der Entwurf von Ferdinand Heide Architekten, für den sich die Bundesbank Ende 2018 entschieden hatte. „Die Leitidee dieses Entwurfs ist ein Zusammenspiel kraftvoller Architekturen in einem parkartigen Gelände mit altem Baumbestand. Protagonist in diesem Ensemble ist und bleibt natürlich das Haupthaus der Bundesbank-Zentrale in der Bautradition des ‚béton brut‘, das von 1967 bis 1972 erbaut wurde“, erläuterte Beermann.

Ziel der Baumaßnahmen ist es, alle Beschäftigten der Bundesbank-Zentrale in Frankfurt auf dem Gelände an der Wilhelm-Epstein-Straße zusammenzubringen. Derzeit sind etwa die Hälfte der Beschäftigten an verschiedenen Standorten in der Frankfurter Innenstadt untergebracht.

Die Ausstellung „Campus Deutsche Bundesbank“ war vom 16. Juli bis zum 18. Oktober 2020 im DAM in Frankfurt am Main zu sehen.