Newsletter „Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung“ 35. Ausgabe – September 2018

Zahlungsverkehr zunehmend digital und europäisch

28.09.2018

Jährlich werden von der Deutschen Bundesbank bei allen in Deutschland ansässigen Banken und Zahlungsdienstleistern Daten für die Zahlungsverkehrs- und Wertpapierstatistik erhoben. Die neuesten Ergebnisse für das Jahr 2017 zeigen, dass der Zahlungsverkehr immer digitaler und europäischer wird. 

Im vergangenen Jahr gab es mehr als 21 Mrd. bargeldlose Zahlungen in Deutschland. Dies sind rund 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahlungen wurden über rund 103 Mio. Girokonten [1] mit einem durchschnittlichen Guthaben von rund 12.000 Euro abgewickelt. Von diesen Girokonten verfügten mehr als 64 Prozent über einen Onlinezugang, was einem Plus von 4,8 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Durchschnittlich wurden im letzten Jahr je Girokonto 100 Lastschriften à 372 Euro, 61 Überweisungen à 8.173 Euro (darin sind auch Unternehmenstransaktionen enthalten) und 44 Kartenzahlungen à 62 Euro ausgeführt. Mehr als 109 Mio. Debitkarten und rund 35 Mio. Kreditkarten wurden zu diesen Konten ausgegeben. Damit besitzt statistisch gesehen jeder Kontoinhaber mindestens eine Debitkarte. Die Anzahl der Kartenzahlungen insgesamt stieg 2017 um rund 11 Prozent auf fast 4,5 Mrd. Transaktionen mit einem Durchschnittsbetrag von 62 Euro. Parallel dazu erhöhte sich auch die Anzahl der Zahlungsterminals, die von deutschen Zahlungsdienstleistern in Deutschland installiert wurden, um rund 16.000 auf mehr als eine Million. 

Das beliebteste bargeldlose Zahlungsmittel in Deutschland blieb weiterhin die Lastschrift. Mehr als 10 Mrd. Lastschriften wurden letztes Jahr eingezogen. Auch Überweisungen konnten ein leichtes Wachstum verzeichnen, rund 6,3 Mrd. Mal zahlten Kontoinhaber in Deutschland per Überweisung. 

Zahlungsverkehr in Deutschland 2017 auf einen Blick

Aber nicht nur innerhalb Deutschlands wird häufiger bargeldlos gezahlt: Die Anzahl der Auslandsüberweisungen z.B. stieg im letzten Jahr um mehr als 14 Prozent, ihr Wert um 7 Prozent. Innerhalb der EU wurden die meisten Überweisungen nach Österreich, in die Niederlande, Frankreich und Italien mit jeweils mehr als 10 Mio. Transaktionen gesendet. Die größten Empfänger nach dem Wert der Auslandsüberweisungen waren das Vereinigte Königreich, Frankreich sowie die Niederlande, in die jeweils mehr als 500 Mrd. Euro gesendet wurden. 

Fußnote:

  1. Girokonten umfassen alle Konten von Nicht-Zahlungsdienstleistern für übertragbare, täglich fällige Einlagen.