Newsletter „Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung“ 41. Ausgabe – März 2020

Kontaktloses Bezahlen wird zur Normalität in Deutschland

26.03.2020

Das kontaktlose Bezahlen gehört mittlerweile zum Alltag in Deutschland. Zu dem Schluss kommt die Bundesbank auf Basis einer in ihrem Auftrag durchgeführten repräsentativen Befragung im Jahr 2019. Die Ergebnisse zeigen, dass inzwischen 32 Prozent der Besitzer kontaktloser Debitkarten auch kontaktlos bezahlen. Allerdings verfügen immer noch weniger als die Hälfte der Befragten über eine Karte mit einer solchen Kontaktlosfunktion. Zwar besitzen 95 Prozent der Befragten eine Debitkarte, von diesen sind jedoch lediglich 49 Prozent mit der Kontaktlosfunktion ausgestattet.

Nutzung der Zahlungskarten ©Bundesbank

Zahlungskarten ©Bundesbank

Weniger verbreitet sind demgegenüber noch mobile Bezahllösungen per Smartphone. Die am häufigsten verwendeten Lösungen sind Packback Pay (zwölf Prozent) und die Angebote der Sparkassen und der genossenschaftlichen Institute (elf Prozent). Weitreichend bekannt sind zwar die mobilen Bezahllösungen internationaler Internetkonzerne, wie die von Google und Apple, diese werden bislang jedoch nur vereinzelt genutzt (vier bis fünf Prozent). Auch bei der Nutzung von sogenannten Bezahl-Apps wie PayPal oder Kwitt zeigt sich noch Zurückhaltung. Zwar kennen knapp 36 Prozent der Befragten PayPal, genutzt wird die App jedoch nur von 18 Prozent. Bei Kwitt fällt diese Diskrepanz noch größer aus (30 Prozent kennen die App, drei Prozent nutzen diese). 

Darüber hinaus kommt die Studie zu dem Schluss, dass das Girokonto weiterhin das Rückgrat des Zahlungsverkehrs in Deutschland bildet. Demnach verfügen 98 Prozent der Bürgerinnen und Bürger über einen Zugang zu einem Girokonto. Unter den Befragten im Alter zwischen 25 bis 34 Jahren können sich jedoch 30 Prozent prinzipiell vorstellen, ihr Konto bei der Bank aufzugeben und stattdessen eines bei anderen Anbietern zu halten, wie zum Beispiel bei einem Internetkonzern. Diese Vorstellung teilen bei den über 65-Jährigen allerdings nur sieben Prozent. Bei Bezahlungen im Internet ist die am häufigsten genannte Option die Banküberweisung beim Kauf auf Rechnung (69 Prozent), dicht gefolgt von der Bezahllösung des Anbieters PayPal (68 Prozent). 59 Prozent der Befragten gaben an, die Lastschrift beim Onlinekauf zu nutzen.