Was erwarten Haushalte? Diese Frage untersucht die Deutsche Bundesbank in seit 2019 regelmäßig durchgeführten Befragungen von Privatpersonen in Deutschland (Bundesbank-Online-Panel-Haushalte).
Die Inflationserwartungen der Privatpersonen in Deutschland für die kommenden 12 Monate sanken im Oktober deutlich, auf im Mittel 4,6 % (September: 5,0 %). Damit liegen die Inflationserwartungen erstmals seit Februar 2022 wieder deutlich unterhalb der 5 %-Marke und nahezu gleichauf mit den mittel- und langfristigen Inflationserwartungen von durchschnittlich 4,5 % für den 3-Jahres- und 4,6 % für den 5-Jahreshorizont. Der Anteil der Privatpersonen, die sinkende Inflationsraten erwarteten, erhöhte sich im Oktober auf 31 %, nach 27 % im September.
Die mittleren Erwartungen zur Entwicklung der Immobilienpreise liegen mit einer erwarteten Steigerung von 4,3 % im Oktober etwas höher als im September (4,0 %). Wie auch im Vormonat erwarteten im Oktober 28 % der Privatpersonen, dass die Immobilienpreise in ihrer Region in den kommenden 12 Monaten zurückgehen würden.
Die Erwartungen der Privatpersonen hinsichtlich der Einkommensentwicklung für die kommenden 12 Monate lagen mit + 90 € im Oktober etwas über den Erwartungen des Vormonats (+ 70 €). Dabei zeigten sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Befragten nach Einkommen. Während Privatpersonen aus Haushalten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von monatlich 2.500 Euro oder mehr durchweg einen Anstieg ihrer Einkommen erwarteten, gehen Privatpersonen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro im Monat davon aus, dass ihr Einkommen in den kommenden 12 Monaten sinken wird.
Die Deutsche Bundesbank erfragt regelmäßig die Erwartungen von Privatpersonen zur Entwicklung von Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Mieten, Immobilienpreisen sowie Kredit- und Sparzinsen. Aus diesen Daten werden Indexwerte berechnet, aus denen sich der jeweilige Trend einfach ableiten lässt.