Was erwarten Haushalte? Diese Frage untersucht die Deutsche Bundesbank in seit 2019 regelmäßig durchgeführten Befragungen von Privatpersonen in Deutschland (Bundesbank-Online-Panel-Haushalte).
Die mittleren Inflationserwartungen der Privatpersonen in Deutschland für die kommenden 12 Monate erhöhten sich im August marginal von 4,9 % im Juli auf nun 5 %. Dementsprechend ist auch der Anteil derer, die von steigenden Inflationsraten ausgehen, von 44 % im Vormonat leicht auf 45 % angestiegen. Im Jahresvergleich zum August 2022 (84 %) ist dieser Anteil allerdings deutlich gesunken. Die langfristigen Inflationserwartungen, gemessen am erwarteten Durchschnitt für die nächsten fünf Jahre, stiegen leicht von 4,7 % auf nun 4,8 % und liegen damit nahezu gleichauf mit den kurzfristigen Erwartungen.
Im August 2023 erwarteten die Privatpersonen in Deutschland einen Anstieg von 4,3 % bei den Immobilienpreisen in ihrer Region in den kommenden 12 Monaten. Gegenüber dem Tiefstand des letzten Monats seit Beginn der Befragung (3,8 %) stiegen die Erwartungen damit um 0,5 Prozentpunkte an. Dabei gingen 27 % der Privatpersonen von sinkenden, 30 % von gleichbleibenden und 43 % von steigenden Immobilienpreisen aus.
Die Erwartungen hinsichtlich der Einkommensentwicklung lagen im August weitgehend unverändert gegenüber dem Vormonat bei rund +100 €. Entgegen der allgemeinen Entwicklung äußerten Personen mit geringeren Haushaltseinkommen erstmals seit Januar 2023 wieder leicht negative Einkommenserwartungen.
Die Deutsche Bundesbank erfragt regelmäßig die Erwartungen von Privatpersonen zur Entwicklung von Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Mieten, Immobilienpreisen sowie Kredit- und Sparzinsen. Aus diesen Daten werden Indexwerte berechnet, aus denen sich der jeweilige Trend einfach ableiten lässt.