Erfahrungsberichte Hochschulpraktika

Marlene Marz, Praktikantin im Bereich Analyse des Zahlungsverkehrs und der Abwicklungssysteme

Praktikum fern des Studienortes

Marlene Marz © Marlene Marz ©Marlene Marz
Im Rahmen meines Praxissemesters im Masterstudium Blockchain & Distributed Ledger Technologies an der Hochschule Mittweida bin ich für sechs Monate Teil der Hauptgruppe „Analyse des Zahlungsverkehrs und der Abwicklungssysteme“ in der Bundesbank. Fokus der alltäglichen Arbeit in diesem Bereich sind die Analyse der bestehenden, aber auch möglicher neuer Zahlungssysteme. Passend zu meinem Studienhintergrund arbeite ich im Bereich digitales Geld und dezentrale Finanzanwendungen mit.
Nebenbei habe ich die Möglichkeit, selbstständig eine Praxisaufgabe zu betreuen, welche sich mit der Typisierung von CBDC (Central Bank Digital Currency) beschäftigt. Hierbei verfolge ich das Ziel, die verschiedenen Vorhaben unterschiedlicher Länder zur Einführung einer digitalen Währung besser miteinander vergleichen zu können.  

Die Themen in meinem Team sind vielfältig, und so variieren auch meine Aufgaben. Den „typischen“ Arbeitstag gibt es daher nicht. Aufgrund der Corona-Situation verbringe ich die meisten Tage im Home-Office. Für die Zeit des Praktikums hat mir die Bundesbank ein möbliertes Appartement zur Verfügung gestellt, so konnte ich mir die Wohnungssuche im Voraus sparen. Einmal in der Woche fahre ich jedoch in der Regel ins Büro in der Frankfurter Innenstadt. 

Mein Arbeitstag, welchen ich mir zeitlich flexibel einteilen kann, beginnt meistens gegen 8 Uhr. Nachdem ich mir einen Überblick über die anstehenden Aufgaben verschafft habe, arbeitete ich heute an einer Tabelle, die verschiedene Metriken aus dem Krypto-Markt enthält. Außerdem lese ich  ein Paper für meine Praxisaufgabe, das sich mit Design-Optionen für CBDCs beschäftigt. 
In wöchentlichen Jour Fixes berichten dann alle Teammitlglieder über die Aufgaben und Ergebnisse der letzten Woche und besprechen das weitere Vorgehen. Anschließend bereite ich die Analysethemenstunde vor, in der ich über die jüngsten Entwicklungen in der Blockchain-Welt berichte. 

Generell empfinde ich das Arbeitsumfeld als sehr kollegial und fair, ich wurde von Anfang an in das Team integriert bzw. in Aufgaben eingebunden – und habe so die Gelegenheit, jeden Tag etwas Neues zu lernen.

Sidra Abbasi, Praktikantin im Bereich Qualitätssicherung für IT-Systeme

Praktikum zur beruflichen Orientierung

Sidra Abbasi © Sidra Abbasi ©Sidra Abbasi
Mein Name ist Sidra – Ich bin 24 Jahre alt und aktuell im 7. Semester des Bachelorstudiums der Informatik an der Frankfurt University of Applied Sciences. Bezogen darauf absolviere ich zurzeit ein freiwilliges Praktikum bei der Bundesbank im Bereich „Qualitätssicherung für IT-Systeme“. Zusammen mit meinem Team arbeite ich an der Weiterentwicklung eines einheitlichen Zahlungssystems für teilnehmende Zentralbanken im Eurosystem. Hier bin ich hauptsächlich für das Schreiben der Skripte für die automatisierten Softwaretests zuständig, denn Software, an der fortlaufend gearbeitet und etwas verändert wird, muss kontinuierlich auf seine Funktionsfähigkeit getestet werden. 

Ich habe mich für das Praktikum in diesem Bereich entschieden, da es mir eine Chance bietet, auch hinter die Kulissen des Bankwesens und dessen Systeme zu schauen sowie einen Beitrag dazu zu leisten, dass die von den Zentralbanken zu verwendenden Systeme jederzeit funktionsfähig zur Verfügung stehen. Dies ist unter anderem eine zentrale Aufgabe in der Arbeit der Informatik. Das Praktikum eignet sich sehr gut, um den beschriebenen Arbeitsbereich kennenzulernen, erste Erfahrungen machen zu können und das theoretische Wissen aus dem Studium praktisch anzuwenden und auszubauen. Obwohl ich vorher noch keine Erfahrung im Gebiet der Softwaretests hatte, durfte ich aktiv an der Automatisierung der jeweiligen Tests mitwirken und deren Einsatz begleiten. Laufen die entsprechenden Skripte erfolgreich durch, lässt sich erkennen, ob die Software einwandfrei funktioniert oder ob sie an gewissen Stellen noch angepasst werden muss. Auf diese Weise wird eine schnelle und effiziente Überprüfung der Software erreicht.
Bis zuletzt war ich mir nicht gewiss, in welche Richtung es für mich nach dem Studium gehen sollte. Ich wusste nur, dass ich eine Tätigkeit übernehmen möchte, bei der ich aktiv einen Mehrwert schaffen kann und stetig neue Dinge dazu lerne. Durch das Praktikum habe ich ein für mich neues Gebiet der IT kennengelernt, welches genau diese Erwartungen erfüllt und mir somit einen ungefähren Weg gezeigt hat, den ich gerne gehen möchte.

Abschließend kann ich sagen, dass sich ein Praktikum während des Studiums optimal dazu eignet, die Theorie mit der Praxis zu verbinden und eine erste Orientierung und Hilfe für den Start ins Arbeitsleben darstellen kann. 

Lukas Bayer, Praktikant im Bereich HR Analytics

Die Verbindung von Datenanalyse und Personalarbeit

Lukas Bayer © Lukas Bayer ©Lukas Bayer
Mein Name ist Lukas und ich bin 25 Jahre alt. Ich studiere im Master Wirtschaftspsychologie an der Universität Koblenz-Landau und absolviere zurzeit mein Praktikum im Personalbereich der Deutschen Bundesbank. Dort bin ich im Projekt HR Analytics tätig, in dem es vor allem darum geht, Entscheidungen zu verschiedenen Personalthemen datenbasiert zu unterstützen. 

Meine Tätigkeit umfasst die Automatisierung von standardisierten Reports sowie die Entwicklung von Prototypen für interaktive Dashboards. Ebenso zählt dazu, für die Reports angemessene statistische Methoden auszuwählen, die verfügbaren Daten zu analysieren und schließlich die Ergebnisse zu visualisieren. Für die Analysen nutzen wir vor allem die Programmiersprache R, die ich schon aus meinem Studium gut kenne. Dadurch, dass wir sie häufig nutzen und gemeinsam an Projekten arbeiten, lerne ich hier jeden Tag etwas dazu und kann meine Kenntnisse vertiefen.
Bei meiner Tätigkeit finde ich vor allem die Verbindung von Datenanalyse und Personalarbeit sehr spannend und finde es wichtig, die Entscheidungen im Personalwesen stärker mit geeigneten Daten zu untermauern. Aus diesem Grund habe ich gezielt nach Praktika im Bereich HR oder People Analytics gesucht und bin über eine Karriereplattform auf die Bundesbank aufmerksam geworden.

Nach meiner Bewerbung wurde ich zu einem Online-Vorstellungsgespräch eingeladen und bekam bereits wenige Tage später meine Zusage.

Bis zu meinem Praktikumsstart wurde ich regelmäßig mit Informationen versorgt, sodass meine ersten Tage am Arbeitsplatz problemlos abliefen. Ich wurde gleich in Projekte eingeführt und konnte die ersten Aufgaben übernehmen. In meinem Team herrscht zudem ein regelmäßiger Austausch, wodurch ich weitere Einblicke in andere Themenbereiche bekomme, und beispielsweise mehr über die Personalstrategie und die Entwicklung der Digitalisierung der Personalarbeit erfahre. 
Alles in allem zeichnet sich mein Praktikum durch eine angenehme Arbeitsatmosphäre und der Mitarbeit an spannenden Tätigkeitsbereichen aus. Daher kann ich ein Praktikum bei der Deutschen Bundesbank sehr empfehlen.

Thi Nhat Le Pham, Praktikantin im Bereich „Märkte“

Praktikum in Teilzeit

Thi Nhat Le Pham ©privat
Als Masterstudentin in Data Science an der Hochschule Darmstadt mit einem wirtschaftsmathematischen Hintergrund suchte ich nach einem Praktikum, bei dem ich sowohl praktische Erfahrungen zur Datenanalyse sammeln, als auch mein finanzmathematisches Wissen vertiefen kann. Das Praktikum in der Abteilung Märkte der Bundesbank hat es mir ermöglicht, meinen beiden Wünschen nachzugehen und darüber hinaus einen Einblick in die Geldpolitik der Bundesbank und ihre täglichen Aufgaben zu gewinnen.
Dank der Flexibilität in der Gestaltung meiner Arbeitszeiten kann ich das Praktikum problemlos mit meinem Vollzeitstudium vereinbaren und die gelernte Theorie mit praktischen Inhalten verknüpfen. Momentan absolviere ich das Praktikum in Teilzeit und habe somit parallel genug Zeit für die Aufgaben meines Studiums.

Aufgrund der Corona-Situation arbeitete ich vorwiegend im Home-Office, nur etwa alle zwei Wochen verbringe ich einen Tag im Büro. Dennoch konnte ich viele Arbeitskolleginnen und – kollegen meiner Abteilung persönlich kennenlernen und mir einen Einblick über den Arbeitsalltag in der Bank verschaffen. Ich arbeite in einem eher kleinen Team, in welchem die Arbeitsatmosphäre sehr kommunikativ und familiär ist. Zudem habe ich aus dem Team eine feste Ansprechperson, mit deren Unterstützung auch meine fachliche und technische Einarbeitung reibungslos funktioniert hat.

Während meines Praktikums habe ich mich mit der Analyse von EMIR Daten beschäftigt. EMIR steht für European Market Infrastructure Regulation und sieht eine Meldepflicht für Abschlüsse, Änderungen bzw. Beendigungen von Derivatenkontrakten vor. Diese seit Ende 2012 in Kraft getretene Regelung soll den europäischen Derivatenmarkt transparenter und sicherer gestalten. Meine Aufgabe war es, Bund-Futures aus den EMIR Daten herauszufiltern, diese anschließend auf Qualität zu prüfen, Unstimmigkeiten zu beheben und schließlich in R eine Shiny App zu implementieren, um eine interaktive Explorative Datenanalyse zu ermöglichen.

Auf diese Weise soll ein allgemeiner Marktüberblick gewonnen werden und wichtige Informationen wie beispielsweise das Marktvolumen der einzelnen Counterparties und deren Stellung zueinander herausgezogen werden.

Insgesamt habe ich mich durch das Praktikum nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterentwickelt und kann jedem empfehlen, diese Erfahrung bei der Bundesbank und insbesondere im Bereich Datenmanagement zu machen.