Griechischer Kulturkreis, Thrako-makedonische Stämme Großsilberprägung, um 500 v. Chr.

Thrako-makedonische Stämme ©Bundesbank
Mit dem Einsetzen der Silbermünzenprägung in der griechischen Welt um 500 v. Chr. nimmt die thrako-makedonische Region (heute griech. Ostmakedonien und Thrakien) eine besondere Stellung ein. Anders als etwa in Athen, Aigina oder Korinth, die die ersten Umlaufmünzen mit Gewichten zwischen etwa acht und 17 g prägen, werden hier aufgrund des reichlich zur Verfügung stehenden Metalls von den ansässigen Stämmen Großsilberstücke hergestellt. Die teilweise über 40 g schweren Exemplare wertet die Forschung jedoch nicht als das normale Lokalkurant sondern als für den Export bestimmtes, durch bildliche Kennzeichnungen genormtes Silber, nicht unähnlich gewichtsnormierten Edelmetallbarren. Damit ist dieses Objekt noch Ware bzw. bereits standardisiertes Tauschmittel und keine Münze im landläufigen Sinn. Von den emittierenden Ethnien sind einige quellenmäßig belegt, die Existenz weiterer Stämme wird lediglich aus den Inschriften auf den Barren und der Fundevidenz mehr oder minder sicher erschlossen.

[Datensatz Id. 57547]