Preußen, Königreich 1/9 Taler, 1755

Friedrich II. von Preußen - genannt „der Große“ - entstammte dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern. Er wurde am 24. Januar 1712 als Sohn des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. geboren. Unter seiner Herrschaft stieg der junge Staat Preußen zu einer bedeutenden Großmacht auf.

Kein anderer europäischer Monarch hat das Münz- und Geldwesen seines Landes so nachhaltig beeinflusst wie Friedrich der Große. Mit seinen Münzreformen von 1750 und 1764 brachte er nicht nur Preußen auf einen neuen Weg, sondern prägte auch maßgeblich die spätere Entwicklung im übrigen Deutschland. Der mit den Reformen beauftragte Generalmünzdirektor Johann Philipp Graumann wandelte die sieben preußischen Münzstätten (Berlin, Breslau, Kleve, Aurich, Königsberg, Magdeburg und Stettin) in Staatsbetriebe um. Es wurden neue Münznominale geschaffen und die Münzsysteme der einzelnen Landesteile vereinheitlicht. Für den Gesamtstaat Preußen wurden unter anderem 1/6 und 1/12 Taler geprägt. Die in den ostfriesischen Landesteilen geprägten 4 Mariengroschen passten nicht in dieses System. Sie entsprachen nach dem Umrechnungskurs 1/9 des preußischen Talers und lagen damit genau zwischen den beiden Nominalen der geprägten Kurantmünze. Möglicherweise war geplant, für die westlichen Landesteile, die nach der Mariengroschenwährung rechneten, eine entsprechende Kurantmünze zu 1/9 Taler auszugeben, um künftig auch für die westlichen Landesteile eine für ganz Preußen gültige Umrechnungsmünze zur Verfügung zu haben.

Der hier abgebildete 1/9 Taler der Münzstätte Aurich ist eines von drei bekannten Exemplaren und die einzige preußische Münze mit der Wertbezeichnung 1/9 Taler sowie die einzige ostfriesische Provinzialprägung mit dem Bildnis Friedrichs des Großen.

[Objekt-ID: 68266]