Zahlungsbilanz
Die Zahlungsbilanz erfasst alle wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Inländern und Ausländern innerhalb eines bestimmten Zeitraums und zeigt so die vielschichtigen außenwirtschaftlichen Verflechtungen einer Volkswirtschaft mit dem Rest der Welt.
Aktuelle Daten und Veränderungen gegenüber dem Vormonat
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Die deutsche Zahlungsbilanz im Februar 2024
Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im Februar 2024 einen Überschuss von 29,8 Mrd €. Das Ergebnis lag um 1,8 Mrd € über dem Niveau des Vormonats. Zwar verminderte sich der Aktivsaldo im Bereich der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die neben Dienstleistungen auch Primär- und Sekundäreinkommen umfassen. Stärker weitete sich jedoch der Überschuss im Warenhandel aus.
Weiterführende Informationen
100 Jahre deutsche Zahlungsbilanz: 1924 bis 2024
Anlässlich des Jubiläums wollen wir einen Blick zurückzuwerfen. Wir nehmen Sie mit auf eine kleine Reise durch die Geschichte und zeigen, wo die Zahlungsbilanzen von 1924 und 2024 noch sehr gleich sind und wo sie sich (deutlich) unterscheiden.
Die ersten internationalen Vorgaben zur Zahlungsbilanz
Der Völkerbund verschickte regelmäßig leere Tabellenrahmen und Erläuterungen an die Länder, um die Ergebnisse der nationalen Zahlungsbilanzen zusammenzutragen. Die Erläuterungen umfassten etwa 12 Seiten und sollen sicherstellen, dass die Ergebnisse der einzelnen Länder möglichst vergleichbar sind. Man kann sie somit als die ersten internationalen Vorgaben zur Zahlungsbilanz betrachten. Vieles erinnert dabei schon sehr an die heutigen konzeptionellen Vorgaben des Internationalen Währungsfonds:
- Es ist bereits festgelegt, dass Importe mit dem Wert an der Grenze des exportierenden Landes (sogenannte c.i.f.-Bewertung) erfasst werden sollen. Auch die Auswirkungen auf das Transportkonto werden bereits erläutert. Die c.i.f.-Bewertung der Importe wird in der neuen Auflage des Zahlungsbilanzhandbuchs kritisch hinterfragt werden, aber bis auf Weiteres unverändert bleiben.
- Außerdem werden im Warenhandel schon grundsätzlich notwendige Anpassungen des Außenhandels erläutert, die auch heute noch so durchgeführt werden.
- Die aufgeführten Dienstleistungen umfassen schon sehr genau die aktuelle Dienstleistungsbilanz mit Ausnahme von IT-Dienstleistungen.
- Sehr umfangreich wurde die Behandlung von Effekten der Migration auf die Zahlungsbilanz behandelt. Diese Effekte werden seit 2009 grundsätzlich anders behandelt (keine Transaktion).
- In der Kapitalbilanz wurde in kurz- und langfristigen Transaktionen gedacht. Die heutigen Funktionalkategorien standen nicht im Fokus. Klargestellt wurde aber schon damals, dass bei Rückzahlungen zwischen Zinszahlungen und Tilgung zu unterscheiden ist und dass Wertschwankungen nicht Teil der Zahlungsbilanz sind.
Archiv der Vereinten Nationen in Genf
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