Claudia Buch und Joachim Wuermeling wurden von Bundesbankpräsident Joachim Nagel bei einem Symposium offiziell aus dem Vorstand der Bundesbank verabschiedet ©Nils Thies

Verabschiedung von Claudia Buch und Joachim Wuermeling aus dem Vorstand der Bundesbank

Claudia Buch und Joachim Wuermeling wurden von Bundesbankpräsident Joachim Nagel bei einem Symposium in Frankfurt am Main aus dem Vorstand der Bundesbank verabschiedet. Claudia Buch war seit 2014 Vizepräsidentin der Bundesbank, bevor sie zu Jahresbeginn neue Vorsitzende der EZB-Bankenaufsicht wurde. Joachim Wuermeling hat die Bundesbank zum Ende des Jahres 2023 verlassen und hat inzwischen eine Professur in Berlin angenommen. In seiner Rede würdigte Bundesbankpräsident Joachim Nagel die Verdienste der beiden Vorstände.

Verdienste rund um das Finanzsystem

Claudia Buch hat dazu beigetragen, das Finanzsystem stabiler und die Bundesbank zukunftsfähiger zu machen, sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel in seiner Rede. Buch habe in ihrer Amtszeit darauf hingewirkt, bessere Bedingungen für die Politikevaluation im Bereich Finanzstabilität zu schaffen und sich für die europäische Zusammenarbeit eingesetzt. Ein besonderes Anliegen Buchs sei es gewesen, eine solide Grundlage zu schaffen, um datengetriebene Arbeit in der Bundesbank optimal zu gestalten. Dazu gehörte unter anderem die Gründung des von Buch initiierten Forschungs- und Datenzentrums (FDSZ) der Bundesbank. Aber auch die erfolgreiche Reorganisation des Zentralbereichs Statistik, der sich nun an den zentralen Prozessen für eine effiziente Produktion und Bereitstellung von Daten orientiert, sei ein Verdienst Buchs gewesen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von Buch waren Innovationen im Finanzsektor und deren mögliche Auswirkungen auf die Finanzstabilität. Für die vor ihr liegende Aufgabe als Vorsitzende des Banken-Aufsichtsgremiums der Europäischen Zentralbank wünsche der Bundesbankpräsident ihr alles Gute. 

Treiber einer digitalen Agenda

In seiner Rede würdigte Nagel auch die Verdienste Joachim Wuermelings, der sich vor allem für Innovationen und Digitalisierung in der Bundesbank und der Bankenaufsicht eingesetzt habe. In der von Wuermeling getriebenen digitalen Agenda für die Bankenaufsicht in Deutschland ging es um eine verbesserte Lieferung von Daten an die Aufsichtsbehörden und eine verbesserte Verknüpfung und Analyse der Daten. Joachim Wuermeling wollte mit der digitalen Agenda […] die analytischen Fähigkeiten der Aufseher und den gesamten Aufsichtsprozess verbessern, sagte Nagel. Nicht zuletzt dank Wuermelings Engagement für Zusammenarbeit und Digitalisierung wurde gemeinsam mit der BaFin die digitale Agenda für die Bankenaufsicht realisiert. Wuermeling habe sich auch innerhalb der Bundesbank für eine digitale Agenda eingesetzt. So habe er mit dem ehemaligen Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann zusammen den ersten Ausschuss innerhalb der Bundesbank geleitet, der die digitale Transformation der gesamten Bundesbank gestalten und beschleunigen sollte. Zudem habe Wuermeling die Gründung des InnoWerks der Bundesbank vorangetrieben, verschiedene Partnerschaften mit innovativen Finanzökosystemen vorangetrieben und war bei der Eröffnung des BIS Innovation Hub Eurosystem Centre der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Frankfurt am Main und Paris beteiligt. 

Diskussionsrunden mit Buch und Wuermeling 

Im Anschluss an die Rede von Nagel führte Claudia Buch in ein Panel zum Thema „Digital Finance: Does it change the trade off between risk and resilience?“ ein. Benoît Cœuré, ehemaliges Direktoriumsmitglied der EZB, Stefan Ingves, ehemaliger Präsident der schwedischen Zentralbank und Tokiko Shimizu, Exekutivdirektorin der Bank of Japan, diskutierten darüber, wie sich die Digitalisierung auf diesen Trade-off auswirkt.

Joachim Wuermeling sprach die einleitenden Worte in einem zweiten Panel zum Thema "The digital Euro: A new anchor for stability in Europe?" mit Jürgen Bott, Professor an der Universität Kaiserslautern, und Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW Bankengruppe.