Die deutsche Zahlungsbilanz im April 2025
Leistungsbilanzüberschuss kräftig zurückgegangen
Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im April 2025 einen Überschuss von 23,5 Mrd €. Das Ergebnis lag um 9,4 Mrd € unter dem Niveau des Vormonats. Dahinter standen niedrigere Aktivsalden im Warenhandel und insbesondere bei den „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die neben Dienstleistungen auch Primär- und Sekundäreinkommen umfassen.
Im Warenhandel gab der positive Saldo im Berichtsmonat um 3,5 Mrd € auf 16,9 Mrd € nach, da sich die Einkünfte stärker verminderten als die Aufwendungen. Zu den rückläufigen Ausfuhren trugen die gesunkenen Exporte in die USA merklich bei, die in den Monaten zuvor wegen Vorzieheffekten angesichts erwarteter Zollerhöhungen durch die US-Regierung stark gestiegen waren.
Bei den „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen ging der Überschuss um 5,9 Mrd € auf 6,7 Mrd € zurück. Dies hing vor allem mit der Ausweitung des Defizits bei den Dienstleistungen um 4,3 Mrd € auf 6,6 Mrd € zusammen. Die Einnahmen sanken insgesamt, maßgeblich aufgrund geringerer Einkünfte aus sonstigen unternehmensbezogenen Diensten und EDV-Dienstleistungen. Zudem stiegen die Ausgaben, insbesondere wegen höherer Reiseverkehrsaufwendungen. Hinzu kamen um 2,1 Mrd € auf 17,9 Mrd € verminderte Nettoeinnahmen bei den Primäreinkommen. Dabei spielten vor allem gestiegene Dividendenzahlungen an Gebietsfremde für deren Wertpapierengagements eine Rolle. Dagegen gab das Defizit bei den Sekundareinkommen leicht um 0,4 Mrd € auf 4,7 Mrd € nach.
Netto-Kapitalexporte gesunken
Die deutschen Netto-Kapitalexporte fielen im April niedriger aus als im Vormonat (17,7 Mrd €, nach 69,3 Mrd € im März).
Bei den Direktinvestitionen ergaben sich im April Netto-Kapitalimporte von 1,2 Mrd € (nach Netto-Kapitalexporten von 11,8 Mrd € im März). Ausländische Unternehmen führten verbundenen Unternehmen in Deutschland zusätzliche Direktinvestitionsmittel über 16,5 Mrd € zu. Sie erhöhten ihr Beteiligungskapital um 9,0 Mrd € und vergaben konzernintern per saldo zusätzliche Kredite für 7,5 Mrd €. Deutsche Unternehmen erhöhten ihre Direktinvestitionen im Ausland um 15,2 Mrd €. Sie stockten das Beteiligungskapital um 9,8 Mrd € auf und erhöhten das Kreditvolumen an verbundene Unternehmen im Ausland um 5,4 Mrd €.
Im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands ergaben sich im April Netto-Kapitalexporte von 14,2 Mrd € (nach 3,3 Mrd € im März). Hiesige Investoren nahmen im Ergebnis ausländische Wertpapiere für 6,7 Mrd € in ihre Portfolios auf. Dabei kauften sie ausländische Anleihen (10,5 Mrd €), Investmentzertifikate (1,6 Mrd €) und Geldmarktpapiere (0,4 Mrd €). Hingegen verkauften sie Aktien (5,8 Mrd €). Ausländische Anleger trennten sich per saldo von deutschen Wertpapieren (7,5 Mrd €). Sie verkauften deutsche Geldmarktpapiere (13,8 Mrd €) und Aktien (2,6 Mrd €). Dagegen stockten sie ihren Bestand an Anleihen (8,3 Mrd €) und Investmentzertifikaten (0,6 Mrd €) auf.
Die Transaktionen mit Finanzderivaten führten im April per saldo zu Mittelabflüssen von 2,5 Mrd € (nach 8,0 Mrd € im März).
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen), Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, ergaben sich im April Netto-Kapitalexporte von 1,6 Mrd € (nach 46,6 Mrd € im März). Ausschlaggebend waren Netto-Kapitalexporte der Monetären Finanzinstitute ohne Bundesbank (2,5 Mrd €) und von Unternehmen und Privatpersonen (1,8 Mrd €). Der Staat verzeichnete im übrigen Kapitalverkehr Netto-Kapitalimporte, die sich auf 2,4 Mrd € beliefen. Die Transaktionen über die Konten der Bundesbank waren nahezu ausgeglichen, mit geringfügigen Netto-Kapitalimporten (0,2 Mrd €). Dabei stiegen die TARGET-Forderungen der Bundesbank gegenüber der EZB um 6,1 Mrd €. Gleichzeitig erhöhten sich aber ihre Auslandsverbindlichkeiten in Form von Bargeld und Einlagen.
Die Währungsreserven der Bundesbank stiegen im April – zu Transaktionswerten gerechnet – um 0,5 Mrd € an.