Gestiegener Nettoabsatz am Rentenmarkt im Januar 2015

Rentenmarkt

Am deutschen Rentenmarkt nahm die Emissionstätigkeit im Januar 2015 wieder deutlich zu. Insgesamt wurden Anleihen für 141,7 Mrd € begeben, nach 99,8 Mrd € im Dezember 2014. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat leicht gestiegenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf heimischer Rentenwerte um 12,0 Mrd €. Der Absatz ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland belief sich auf netto 11,3 Mrd €, sodass im Ergebnis im Januar Rententitel für 23,3 Mrd € am hiesigen Markt abgesetzt wurden.

Die Kreditinstitute erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung, und zwar per saldo um 9,1 Mrd €. Dies ist im Ergebnis vor allem auf Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute zurückzuführen, deren Umlauf um 9,6 Mrd € stieg. Darüber hinaus wurden in geringerem Umfang auch Hypothekenpfandbriefe in Höhe von 0,9 Mrd € emittiert. Hingegen wurden flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen (1,1 Mrd €) sowie Öffentliche Pfandbriefe (0,2 Mrd €) netto getilgt.

Inländische Unternehmen begaben im Januar Anleihen per saldo für 2,3 Mrd €, nach 0,2 Mrd € im Vormonat. Bei den Neuemissionen handelte es sich im Ergebnis überwiegend um Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr.

Die öffentliche Hand emittierte eigene Schuldverschreibungen per saldo für 0,7 Mrd € (Dezember 2014: Nettotilgungen in Höhe von 16,9 Mrd €). Dies ist im Ergebnis ausschließlich auf die Länder zurückzuführen, die ihre Kapitalmarktverschuldung um 1,0 Mrd € erhöhten. Die Kapitalmarktverschuldung des Bundes nahm hingegen per saldo um 0,3 Mrd € ab. Dabei tilgte er vor allem zehnjährige Bundesanleihen in Höhe von 7,7 Mrd €. Dem standen Nettoemissionen von zweijährigen Schatzanweisungen (4,0 Mrd €), Bundesobligationen (3,5 Mrd €) sowie von 30-jährigen Anleihen (1,6 Mrd €) gegenüber.

Auf der Erwerberseite traten im Ergebnis vor allem ausländische Investoren am deutschen Rentenmarkt in Erscheinung; sie nahmen für 20,1 Mrd € hiesige Schuldverschreibungen in ihre Portfolios auf. Auch die heimischen Kreditinstitute erwarben Rentenwerte, und zwar in Höhe von netto 11,5 Mrd €; dabei standen ausländische Papiere im Vordergrund. Hingegen veräußerten inländische Nichtbanken Schuldverschreibungen per saldo für 7,6 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt gab es im Januar kaum Emissionsaktivität. Inländische börsennotierte Unternehmen begaben im Ergebnis lediglich für 0,1 Mrd € Anteilscheine. Der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland stieg um 0,7 Mrd €. Erworben wurden Dividendentitel im Ergebnis ausschließlich von heimischen Kreditinstituten (7,1 Mrd €), die sich vor allem für inländische Papiere interessierten (8,8 Mrd €). Ausländische Investoren und inländische Nichtbanken reduzierten hingegen ihre Bestände per saldo um 5,9 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat deutliche Mittelzuflüsse in Höhe von 21,9 Mrd €, wovon 18,1 Mrd € auf die den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds entfielen. In den einzelnen Anlageklassen konnten insbesondere Gemischte Wertpapierfonds neue Anteilscheine absetzen (10,2 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch Rentenfonds (4,6 Mrd €), Aktienfonds (2,7 Mrd €), Dachfonds (2,2 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (1,0 Mrd €). Ausländische Kapitalanlagegesellschaften setzten im Januar Anteilscheine für 2,1 Mrd € in Deutschland ab. Erworben wurden Investmentfondsanteile - wie schon im Vormonat - größtenteils von inländischen Nichtbanken (20,1 Mrd €). Zudem kauften heimische Kreditinstitute und gebietsfremde Investoren Fondsanteile für netto 2,4 Mrd € beziehungsweise 1,5 Mrd €.