Hohe Nettoemissionen am deutschen Rentenmarkt im Mai 2014

Rentenmarkt

Im Mai 2014 stieg das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Brutto-Absatz von 138,7 Mrd € deutlich gegenüber dem Vormonat (120,5 Mrd €). Nach Abzug der gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 28,6 Mrd € abgesetzt. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg im Berichtsmonat um 3,5 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 32,0 Mrd € zunahm. 

Die öffentliche Hand begab im Mai Schuldverschreibungen in Höhe von netto 18,4 Mrd € (nach Tilgungen in Höhe von 12,1 Mrd € im April). Dabei emittierte vor allem der Bund neue Anleihen (netto 16,7 Mrd €). Der Schwerpunkt der Emissionen lag bei fünfjährigen Bundesobligationen (5,7 Mrd €) sowie zweijährigen Bundesschatzanweisungen (5,4 Mrd €). Zudem erhöhte er den Umlauf von zehn- und 30-jährigen Bundesanleihen um 3,6 Mrd € beziehungsweise 1,6 Mrd €. Dem standen Nettotilgungen von Unverzinslichen Schatzanweisungen (Bubills) in Höhe von 2,0 Mrd € gegenüber. Die Länder begaben im Ergebnis eigene Anleihen für 1,6 Mrd €. 

Heimische Kreditinstitute erhöhten im Mai ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 11,3 Mrd € (April: -12,1 Mrd €). Dabei stieg vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute, zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen (8,9 Mrd €). Die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen nahmen per saldo um 4,9 Mrd € zu. Hingegen wurden Hypothekenpfandbriefe sowie Öffentliche Pfandbriefe netto getilgt (2,0 Mrd € bzw. 0,4 Mrd €). 

Inländische Unternehmen tilgten im Berichtsmonat Anleihen für per saldo 1,1 Mrd €, im Vergleich zu Netto-Emissionen von 0,6 Mrd € im Vormonat. Die Tilgungen sind im Ergebnis weit überwiegend auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen (0,9 Mrd €). 

Auf der Erwerberseite traten im Mai vor allem ausländische Investoren als Käufer auf (26,8 Mrd €). Inländische Nichtbanken nahmen für netto 4,4 Mrd € zinstragende Papiere in ihre Depots, dabei erwarben sie vor allem ausländische Schuldverschreibungen (2,5 Mrd €). Hiesige Kreditinstitute kauften Schuldverschreibungen für netto 1,8 Mrd €, darunter befanden sich im Ergebnis ausschließlich ausländische Titel. 

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Berichtsmonat neue Aktien von inländischen Gesellschaften für netto 0,9 Mrd € begeben. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 8,8 Mrd €. Erworben wurden Aktien per saldo vor allem von inländischen Nichtbanken (10,8 Mrd €), aber auch von ausländischen Investoren (6,2 Mrd €). Dem standen Nettoverkäufe der heimischen Kreditinstitute in Höhe von 7,3 Mrd € gegenüber. 

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Mai per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 6,8 Mrd € (April: 2,8 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis vor allem die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (5,2 Mrd €). Von den Fondsanbietern verkauften vor allem Gemischte Wertpapierfonds neue Anteilscheine (2,3 Mrd €), aber auch Rentenfonds (1,6 Mrd €) sowie Gemischte Fonds (1,3 Mrd €) platzierten neue Anteile am Markt. Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile nahm im Berichtsmonat um 0,7 Mrd € zu. Erworben wurden Investmentanteile im Mai vor allem von inländischen Nichtbanken (7,2 Mrd €). Dabei handelte es sich im Ergebnis überwiegend um inländische Papiere. Ausländische Investoren erwarben Anteilscheine für per saldo 2,8 Mrd €, während die heimischen Kreditinstitute Investmentzertifikate für netto 2,6 Mrd € veräußerten.