Hohe Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Dezember 2017

Rentenmarkt

Am deutschen Rentenmarkt war die Emissionstätigkeit im Dezember 2017 – wie häufig zum Ende eines Jahres – schwächer als im Vormonat. Insgesamt wurden inländische Schuldver­schreibungen für 60,6 Mrd € emittiert, verglichen mit 86,3 Mrd € im November. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat deutlich höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbe-standsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 18,9 Mrd €. Darüber hinaus sank der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland im Dezember um 1,5 Mrd €, sodass im Ergebnis 20,5 Mrd € an die Anleger zurückflossen.

Die öffentliche Hand verringerte im Berichtsmonat ihre Verbind­lich­keiten am Rentenmarkt um per saldo 12,2 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 14,8 Mrd € im Monat zuvor. Der Bund tilgte vor allem zweijährige Schatzanweisungen (9,7 Mrd €), aber auch unverzinsliche Schatzanweisungen (1,8 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von zehnjährigen Anleihen (1,5 Mrd €) gegenüber. Die Länder und Gemeinden tilgten im Berichtsmonat Anleihen für netto 2,0 Mrd €. 

Die Kreditinstitute führten im Dezember ihre heimische Kapital­markt­verschuldung ebenfalls weiter zurück, und zwar um 5,8 Mrd €. Die größten Tilgungen waren im Ergebnis bei den Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (7,1 Mrd €) zu verzeichnen. Darüber hinaus wurden auch Hypothekenpfandbriefe getilgt (1,2 Mrd €). Hingegen emittierten die Kreditinstitute flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen für per saldo 2,4 Mrd €. 

Inländische Unternehmen tilgten im Dezember eigene Anleihen für per saldo 1,0 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 6,3 Mrd € im Monat davor. Die Tilgungen waren im Ergebnis ausschließlich auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen, während nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften Anleihen netto begaben.

Auf der Erwerberseite trat im Ergebnis überwiegend die Bundesbank in Erscheinung. Sie erwarb, vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems, Schuldverschreibungen für netto 10,1 Mrd €; dabei handelte es sich hauptsächlich um inländische Staatsanleihen. Inländische Nichtbanken erweiterten ihre Rentenportfolios um 5,5 Mrd €. Hier standen inländische Titel öffentlicher Emittenten im Vordergrund des Kaufinteresses. Ausländische Investoren reduzierten dagegen ihre Bestände an Rentenwerten (24,0 Mrd €), ebenso wie heimische Kreditinstitute (12,1 Mrd €).

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Dezember neue Aktien für 0,5 Mrd € begeben. Darüber hinaus stieg der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland um 13,1 Mrd €. Erworben wurden Dividendenwerte im Berichtsmonat vor allem von inländischen Nichtbanken (12,7 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Aktien für 2,9 Mrd €, während gebietsfremde Investoren ihre hiesigen Aktienportfolios um 2,0 Mrd € verkleinerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen Mittelzufluss in Höhe von 9,8 Mrd €. Hiervon profitierten weit überwiegend Spezialfonds (8,1 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. In den einzelnen Anlageklassen verzeichneten vor allem Offene Immobilienfonds (3,4 Mrd €), Aktienfonds (3,0 Mrd €) und Dachfonds (2,6 Mrd €) Mittelzuflüsse, in geringerem Umfang aber auch Rentenfonds (1,3 Mrd €). Hingegen sank der Umlauf von Gemischten Wertpapierfonds um 1,5 Mrd €. Ausländische Fondsgesellschaften setzten im Dezember Anteilscheine für 5,5 Mrd € am deutschen Markt ab. Erworben wurden Investmentfondsanteile im Ergebnis zum größten Teil von inländischen Nichtbanken (15,1 Mrd €). Ausländische Investoren nahmen Fondsanteile für netto 0,8 Mrd € in ihre Portfolios, während heimische Kreditinstitute Anteilscheine für per saldo 0,6 Mrd € verkauften.