Mittelaufkommen am deutschen Rentenmarkt im August 2008 gesunken

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt blieb im August 2008 mit einem Brutto-Absatz von 135,9 Mrd € hinter dem Vormonatswert (147,2 Mrd €) zurück. Bei ebenfalls gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten belief sich der Netto-Absatz auf 45,5 Mrd €, verglichen mit 11,3 Mrd € im Monat davor. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen am deutschen Markt verringerte sich im Berichtsmonat um 2,3 Mrd €, wobei der Rückgang per saldo ausschließlich auf Euro lautende Papiere betraf.

Unter den Schuldnern nahm die öffentliche Hand im August den Kapitalmarkt mit 13,0 Mrd € in Anspruch. Der Bund emittierte Schuldverschreibungen für 11,0 Mrd €, und zwar insbesondere zehnjährige Bundesanleihen (9,0 Mrd €), Bubills (1,8 Mrd €) und zweijährige Schatzanweisungen (0,6 Mrd €). Zugleich tilgte er 30-jährige Anleihen, Bundesschatzbriefe, Finanzierungsschätze und Bundesobligationen für insgesamt 0,6 Mrd €. Der Umlauf von Schuld­verschreibungen der Länder erhöhte sich im Ergebnis um 2,0 Mrd €.

Heimische Kreditinstitute nahmen im Berichtsmonat netto 4,3 Mrd € auf. Dabei setzten sie Sonstige Bankschuldverschreibungen (3,2 Mrd €), Hypothekenpfandbriefe (2,5 Mrd €) und Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten (1,3 Mrd €) ab. Dagegen ging der Umlauf Öffentlicher Pfandbriefe um 2,6 Mrd € zurück.

Inländische Unternehmen beanspruchten den Rentenmarkt im Berichts­monat per saldo mit 28,1 Mrd €. Hintergrund ist unter anderem eine umfangreiche Verbriefungstransaktion.

Heimische Kreditinstitute waren die bedeutendste Erwerbergruppe am deutschen Rentenmarkt (27,2 Mrd €). Sie konzentrierten sich ausschließlich auf Titel inländischer Provenienz. Auch ausländische Investoren stockten ihre deutschen Rentenportefeuilles kräftig auf (21,6 Mrd €). Inländische Nichtbanken gaben dagegen insgesamt gesehen Schuldverschreibungen für 5,6 Mrd € ab.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat junge Aktien für 0,4 Mrd € begeben; dabei handelte es sich fast ausschließlich um börsennotierte Unternehmen. Etwas höher fiel der Absatz ausländischer Dividendentitel am deutschen Markt aus (1,3 Mrd €). Beim Erwerb traten primär inländische Nichtbanken in Erscheinung (8,2 Mrd €). Heimische Kreditinstitute standen hingegen überwiegend auf der Verkäufer­seite (0,8 Mrd €). Ausländische Anleger veräußerten ebenfalls inländische Dividendenwerte, und zwar für per saldo 5,6 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im August Mittelzuflüsse in Höhe von netto 1,9 Mrd €. Wie schon im Vormonat konnten lediglich die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds Anteilscheine absetzen (2,5 Mrd €), während inländische Publikumsfonds verwaltete Mittel in Höhe von 0,6 Mrd € an Anleger zurückzahlten. Betroffen von diesen Mittel­abzügen waren vor allem Rentenfonds (0,9 Mrd €) sowie in geringerem Umfang Geldmarkt- und Aktienfonds (jeweils 0,3 Mrd €). Dagegen kamen bei Offenen Immobilienfonds (0,5 Mrd €), Gemischten Wertpapierfonds und Gemischten Fonds (jeweils 0,2 Mrd €) Mittel auf. Auch ausländische Investmentfonds verzeichneten Mittelzuflüsse durch deutsche Investoren (1,1 Mrd €). Erworben wurden Investmentanteile im August vorwiegend von gebietsansässigen Nichtbanken (2,6 Mrd €) sowie von heimischen Kredit­instituten (0,7 Mrd €). Ausländer gaben hingegen per saldo Anteilscheine für 0,3 Mrd € ab.