Bundesbank trauert um Julia Dingwort-Nusseck

Die Deutsche Bundesbank trauert um Julia Dingwort-Nusseck. Die frühere Präsidentin der Landeszentralbank Niedersachsen und erste Frau im Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank ist am 7. Juni 2025 im Alter von 103 Jahren verstorben.

Die promovierte Ökonomin begann ihre berufliche Laufbahn Ende der 1940er Jahre als Journalistin. Nach verschiedenen Stationen in leitender Position beim Norddeutschen Rundfunk übernahm sie schließlich die Fernseh-Chefredaktion beim Westdeutschen Rundfunk.

1976 wurde sie von Ernst Albrecht, dem damaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen, für den Posten der Präsidentin der Landeszentralbank in Niedersachsen vorgeschlagen. Im Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank entschied Dingwort-Nusseck mit über die deutsche Geldpolitik. Acht Jahre später wurde sie für eine zweite Amtszeit als Landeszentralbankpräsidentin bestellt. Ein besonderes Anliegen war es ihr stets, wirtschaftliche Zusammenhänge einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Julia Dingwort-Nusseck war eine Pionierin in der deutschen Geldpolitik und herausragende Persönlichkeit. Mit ihrem Engagement und ihrer Expertise hat sie in bedeutender Weise zur deutschen und europäischen Geldpolitik beigetragen. In ihre Amtszeit fiel 1979 der Beginn des Europäischen Währungssystems, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserer gemeinsamen europäischen Währung von heute. Ihre Fähigkeit, komplexe Notenbankthemen verständlich zu machen, wird unvergessen bleiben, sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten jetzt ihren Angehörigen.