Emissionen am deutschen Rentenmarkt gestiegen

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt stieg im August 2009 auf brutto 146,0 Mrd € (Vormonat: 112,6 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten erhöhte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 11,9 Mrd €, verglichen mit einer Verringerung in Höhe von 13,5 Mrd € im Juli. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen, vor allem der in Euro denominierten, verringerte sich um 3,2 Mrd €. Im Ergebnis stieg der Umlauf an Rentenpapieren in Deutschland damit um 8,6 Mrd €.

Die heimischen Kreditinstitute erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 8,6 Mrd €. Dabei haben sie im Ergebnis verstärkt Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten sowie die besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen begeben (7,9 Mrdbzw. 4,7 Mrd €). Hingegen wurden Öffentliche Pfandbriefe und Hypothekenpfandbriefe netto getilgt (3,7 Mrdbzw. 0,3 Mrd €).

Die öffentliche Hand nahm den Kapitalmarkt im August mit 3,8 Mrd € in Anspruch. Der Umlauf von Schuldverschreibungen des Bundes stieg dabei um 2,1 Mrd €. Abgesetzt wurden netto in erster Linie zehnjährige Anleihen (1,7 Mrd €) sowie Bubills (1,2 Mrd €). Hingegen wurden im Ergebnis Bundesobligationen (0,4 Mrd €), in geringem Umfang auch Finanzierungsschätze, Bundesschatzbriefe sowie zweijährige Schatzanweisungen (je 0,1 Mrd €) getilgt. Die Länder nahmen am Kapitalmarkt per saldo 1,7 Mrd € auf.

Inländische Unternehmen tilgten im Berichtsmonat Anleihen in Höhe von 0,5 Mrd €, im Vergleich zu einer Netto-Emission von 1,7 Mrd € im Juli.

Als Erwerbergruppe traten im August im Ergebnis ausschließlich ausländische Investoren am deutschen Rentenmarkt in Erscheinung; sie nahmen für 17,3 Mrd € Schuldverschreibungen in ihre Portfolien auf. Sowohl heimische Nichtbanken wie auch die hiesigen Kreditinstitute reduzierten dagegen ihr Engagement, und zwar um 4,8 Mrdbzw. 3,9 Mrd €. Während sich die Nichtbanken im Ergebnis vorrangig von inländischen Papieren trennten, veräußerten die Kreditinstitute vor allem ausländische Rentenwerte.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat junge Aktien für 1,5 Mrd € begeben; dabei handelte es sich fast ausschließlich um börsennotierte Unternehmen. Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt verringerte sich dagegen um 0,5 Mrd €. Erworben wurden Dividendentitel insbesondere von ausländischen Anlegern (4,8 Mrd €), aber auch von inländischen Nichtbanken (0,6 Mrd €). Dem standen Nettoverkäufe der heimischen Kreditinstitute von 4,4 Mrd € gegenüber.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds konnten im August Anteilscheine für netto 0,6 Mrd € am Markt absetzen (Juli 2009: 4,2 Mrd €). Dies gelang im Ergebnis ausschließlich den – institutionellen Anlegern vorbehaltenen – Spezialfonds (0,7 Mrd €), wohingegen Publikumsfonds leichte Mittelabflüsse hinnehmen mussten (0,2 Mrd €). Dabei nahmen vor allem Rentenfonds (0,5 Mrd €), Geldmarktfonds (0,2 Mrd €) und Aktienfonds (0,1 Mrd €) Anteilscheine zurück, während Offene Immobilienfonds und Gemischte Wertpapierfonds per saldo Zertifikate unterbringen konnten (0,4 Mrdbzw. 0,2 Mrd €). Am deutschen Markt vertriebene ausländische Fonds wiesen ebenfalls geringe Mittelabflüsse auf (0,1 Mrd €). Auf der Erwerberseite traten im Ergebnis ausschließlich inländische Nichtbanken sowie Kreditinstitute in Erscheinung, welche Anteilscheine für 0,5 Mrdbzw. für 0,3 Mrd € in ihr Portfolio aufnahmen. Ausländische Investoren veräußerten hingegen Fondsanteile per saldo für 0,3 Mrd €.