Geringerer Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im April 2021

Rentenmarkt

Das Brutto-Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt lag im April mit 146,9 Mrd  unter dem Niveau des Vormonats (182,1 Mrd ). Nach Abzug der Tilgungen und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden im Ergebnis heimische Rentenwerte für 12,4 Mrd € begeben. Ausländische Schuldverschreibungen wurden für netto 3,8 Mrd € am deutschen Markt untergebracht. Damit erhöhte sich der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im April um 16,2 Mrd €.

Die öffentliche Hand emittierte im April Anleihen für netto 9,1 Mrd  (März: 17,2 Mrd ). Der Bund weitete seine Kapitalmarktverschuldung um 7,3 Mrd € aus. Er begab vor allem zehn- und 15-jährige Anleihen (7,7 Mrd € bzw. 6,5 Mrd €), zweijährige Schatzanweisungen (4,7 Mrd €) und siebenjährige Anleihen (3,4 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen fünfjähriger Obligationen in Höhe von 16,0 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden begaben Schuldverschreibungen für per saldo 1,8 Mrd €.

Inländische Unternehmen erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 6,0 Mrd , nach 0,6 Mrd  im Vormonat. Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und Sonstige Finanzinstitute begaben im Ergebnis Anleihen für 3,2 Mrd € beziehungsweise 2,9 Mrd €.

Heimische Kreditinstitute verringerten im April ihre Kapitalmarktverschuldung dagegen um 2,7 Mrd , nach Nettoemissionen von 21,8 Mrd  im Vormonat. Die Tilgungen gingen im Ergebnis ausschließlich auf Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute zurück
(-4,0 Mrd ). Hypothekenpfandbriefe und flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen wurden hingegen in geringem Umfang netto begeben (0,7 Mrd  bzw. 0,4 Mrd €).

Als Erwerber traten im April im Ergebnis ausschließlich die Bundesbank und inländische Nichtbanken auf. Die Bundesbank nahm – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Rentenwerte für netto 24,1 Mrd  auf ihre Bilanz. Inländische Nichtbanken erwarben Schuldverschreibungen für netto 19,1 Mrd ; dabei handelte es sich im Ergebnis überwiegend um ausländische Papiere (13,9 Mrd €). Heimische Kreditinstitute veräußerten hingegen Rentenwerte für netto 17,6 Mrd €. Auch gebietsfremde Anleger verringerten per saldo ihre Bestände an deutschen Schuldverschreibungen (-9,4 Mrd €).

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im April neue Aktien für 0,9 Mrd , nach 9,0 Mrd  im März. Der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland stieg um 2,4 Mrd €. Erworben wurden Aktien im Ergebnis vor allem von inländischen Nichtbanken (3,9 Mrd €), gefolgt von heimischen Kreditinstituten (1,8 Mrd €). Gebietsfremde Investoren verringerten ihre Aktienportfolios um netto 2,4 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im April Mittelzuflüsse von 10,9 Mrd , nach 13,7 Mrd  im März. Die Mittel kamen überwiegend den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (7,7 Mrd €). Unter den Anlageklassen brachten vor allem Gemischte Wertpapierfonds neue Anteile unter (7,9 Mrd €), gefolgt von Aktienfonds (2,9 Mrd €), Dachfonds (1,1 Mrd €) und Offenen Immobilienfonds (0,9 Mrd €). Rentenfonds verzeichneten hingegen Mittelabflüsse (-2,8 Mrd €). Der Umlauf der am deutschen Markt vertriebenen Anteilscheine ausländischer Fonds stieg im April um 9,3 Mrd €. Erworben wurden Investmentfondsanteile im Ergebnis weit überwiegend von inländischen Nichtbanken (17,3 Mrd €). Ausländische Investoren und inländische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine von Investmentfonds für netto 1,6 Mrd € beziehungsweise 1,3 Mrd €.