Hohe Nettoemissionen am deutschen Rentenmarkt im November 2017
Rentenmarkt
Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt belief sich im November 2017 auf brutto 86,3 Mrd € (Vormonat: 93,6 Mrd €). Nach Abzug vergleichsweise geringer Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf heimischer Rentenwerte um 22,1 Mrd €. Ausländische Schuldverschreibungen wurden für per saldo 5,2 Mrd € am deutschen Markt abgesetzt. Das Mittelaufkommen aus dem Verkauf in- und ausländischer Schuldverschreibungen am deutschen Markt betrug somit 27,3 Mrd €.
Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Anleihen für netto 14,8 Mrd €. Dies ist vor allem auf den Bund zurückzuführen, der überwiegend zweijährige Schatzanweisungen (5,9 Mrd €), Bundesobligationen (3,4 Mrd €) sowie zehn- und 30-jährige Anleihen (3,4 Mrd € bzw. 2,2 Mrd €) emittierte. Dem standen geringe Nettotilgungen von Länderanleihen für per saldo 0,1 Mrd € gegenüber.
Auch inländische Unternehmen erhöhten im November ihre Kapitalmarktverschuldung, und zwar um netto 6,3 Mrd €. Dabei handelte es sich im Ergebnis nahezu ausschließlich um Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr.
Der Umlauf von Schuldverschreibungen heimischer Kreditinstitute stieg im Berichtsmonat um 0,9 Mrd €. Es wurden im Ergebnis vor allem Sonstige Bankschuldverschreibungen begeben (1,6 Mrd €), während Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute netto getilgt wurden (1,3 Mrd €).
Auf der Erwerberseite traten im November im Ergebnis überwiegend inländische Investoren in Erscheinung. Vor allem die Bundesbank erwarb – im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für 13,4 Mrd €. Heimische Nichtbanken vergrößerten ihre Bestände an Rentenpapieren um 6,2 Mrd €; dabei investierten sie nahezu gleichermaßen in in- und ausländische Titel. Gebietsfremde Investoren nahmen für netto 4,4 Mrd € Rentenwerte in ihre Portfolios auf. Zudem erwarben inländische Kreditinstitute Schuldverschreibungen für netto 3,4 Mrd €.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat junge Aktien für 0,1 Mrd €. Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 1,7 Mrd €. Erworben wurden Dividendentitel vor allem von inländischen Nichtbanken und heimischen Kreditinstituten (1,4 Mrd € bzw. 1,2 Mrd €). Hingegen trennten sich ausländische Investoren von deutschen Dividendenpapieren in Höhe von 0,8 Mrd €.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds setzten im November Anteilscheine für netto 8,6 Mrd € am deutschen Markt ab (Vormonat: 11,0 Mrd €). Neue Mittel flossen im Ergebnis überwiegend den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zu (6,0 Mrd €). Unter den Anlageklassen verzeichneten vor allem Gemischte Wertpapierfonds Mittelzuflüsse (5,8 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch Aktienfonds und Offene Immobilienfonds (je 1,5 Mrd €). Rentenfonds nahmen hingegen Anteilscheine für 1,5 Mrd € zurück. Ausländische Fondsgesellschaften setzten am deutschen Markt im Berichtsmonat Anteile für 2,2 Mrd € ab. Auf der Erwerberseite traten im Ergebnis ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung, welche Fondsanteile für netto 15,7 Mrd € in den Bestand nahmen. Ausländische Investoren veräußerten hiesige Investmentzertifikate für per saldo 4,8 Mrd €. Heimische Kreditinstitute waren im Ergebnis nur marginal am Markt aktiv.