Hohe Nettoemissionen am deutschen Rentenmarkt im November 2021

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt belief sich im November 2021 auf brutto 135,0 Mrd € (Vormonat: 134,9 Mrd €). Nach Abzug der im Vergleich zum Vormonat deutlich geringeren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf heimischer Rentenwerte um 33,3 Mrd €. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg zudem um 8,2 Mrd €. Das Mittelaufkommen aus dem Verkauf in- und ausländischer Schuldverschreibungen am deutschen Markt betrug somit 41,4 Mrd €.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Anleihen für netto 20,6 Mrd €. Dies war im Ergebnis vorrangig auf den Bund zurückzuführen (19,2 Mrd €). Er begab vor allem zweijährige Schatzanweisungen (5,3 Mrd €), Bundesobligationen (4,8 Mrd €) sowie unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills) und zehnjährige Anleihen (je 4,1 Mrd €). Die Länder und Gemeinden emittierten Anleihen für netto 1,4 Mrd €.

Inländische Unternehmen erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 8,3 Mrd €, nach Nettotilgungen von 7,5 Mrd € im Monat zuvor. Im Ergebnis begaben überwiegend nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften neue Anleihen, aber auch Sonstige Finanzinstitute waren am Markt aktiv. Der Großteil der Anleiheemissionen wies Laufzeiten von über einem Jahr auf.

Der Umlauf von Schuldverschreibungen heimischer Kreditinstitute stieg im November um 4,3 Mrd €, nach 7,4 Mrd € im Monat zuvor. Es wurden im Ergebnis fast ausschließlich Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (7,0 Mrd €) begeben, während Hypothekenpfandbriefe für netto 3,4 Mrd € getilgt wurden.

Unter den Anlegergruppen trat auf der Erwerberseite im November im Ergebnis vor allem die Bundesbank in Erscheinung. Sie erwarb – in erster Linie im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für netto 23,4 Mrd €. Inländische Nichtbanken und ausländische Investoren vergrößerten ihre Bestände an Rentenpapieren um 13,0 Mrd € beziehungsweise 5,6 Mrd €. Hingegen veräußerten heimische Kreditinstitute Schuldverschreibungen für per saldo 0,5 Mrd €; dabei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um ausländische Wertpapiere.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für 2,4 Mrd € (Oktober: 5,5 Mrd €). Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 4,1 Mrd €. Erworben wurden Dividendentitel im Ergebnis überwiegend von inländischen Nichtbanken (13,0 Mrd €) und heimischen Kreditinstituten (2,7 Mrd €), während ausländische Investoren ihre Aktienbestände in Deutschland um 9,2 Mrd € verringerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds setzten im November Anteilscheine für netto 13,2 Mrd € am Markt ab (Vormonat: 20,2 Mrd €). Neue Mittel flossen im Ergebnis überwiegend den Spezialfonds zu (9,4 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen verzeichneten vor allem Gemischte Wertpapierfonds Mittelzuflüsse (5,4 Mrd €), daneben aber auch Aktienfonds (3,5 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (2,1 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften brachten am deutschen Markt im Berichtsmonat Anteile für 15,8 Mrd € unter. Auf der Erwerberseite traten im Ergebnis nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung, sie nahmen Fondsanteile für netto 28,2 Mrd € in den Bestand. Heimische Kreditinstitute erwarben Fondsanteile für per saldo 1,7 Mrd €, während ausländische Investoren hiesige Anteilscheine für netto 1,0 Mrd € veräußerten.