Hohe Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Dezember 2021

Rentenmarkt

Am deutschen Rentenmarkt war die Emissionstätigkeit im Dezember 2021 – wie häufig zum Ende eines Jahres – schwächer als im Vormonat. Insgesamt wurden inländische Schuldverschreibungen für 84,1 Mrd € emittiert, verglichen mit 135,2 Mrd € im November. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 27,1 Mrd €. Daneben sank der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland im Dezember um 15,8 Mrd €, sodass im Ergebnis 43,0 Mrd € an die Anleger zurückflossen.

Die Kreditinstitute führten im Dezember ihre heimische Kapitalmarktverschuldung um 16,2 Mrd € zurück. Die größten Tilgungen waren im Ergebnis bei den Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (11,6 Mrd €) zu verzeichnen. Darüber hinaus wurden auch flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen netto getilgt (3,0 Mrd €), ebenso wie Öffentliche Pfandbriefe und Hypothekenpfandbriefe (0,8 Mrd € bzw. 0,7 Mrd €).

Inländische Unternehmen tilgten im Dezember eigene Anleihen für per saldo 9,0 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 8,3 Mrd € im Monat davor. Die Tilgungen waren überwiegend auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen (6,3 Mrd €).

Die öffentliche Hand verringerte im Berichtsmonat ihre Verbindlichkeiten am Rentenmarkt um per saldo 2,0 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 20,6 Mrd € im Monat zuvor. Der Bund tilgte vor allem zweijährige Schatzanweisungen (11,5 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von sieben- und zehnjährigen Bundesanleihen (4,6 Mrd € bzw. 4,2 Mrd €) sowie von fünfjährigen Bundesobligationen (4,0 Mrd €) gegenüber. Die Länder und Gemeinden tilgten im Berichtsmonat Anleihen für netto 4,5 Mrd €.

Als Erwerber von Rentenpapieren trat im Ergebnis allein die Bundesbank in Erscheinung. Sie kaufte – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Rentenwerte für netto 14,1 Mrd €; dabei handelte es sich primär um inländische Staatsanleihen. Hingegen verkleinerten ausländische Investoren ihre hiesigen Rentenportfolios um per saldo 38,5 Mrd €. Heimische Kreditinstitute und inländische Nichtbanken veräußerten Rentenwerte für netto jeweils 9,3 Mrd €. Während sich die Kreditinstitute überwiegend von inländischen Werten trennten, standen bei den Nichtbanken ausländische Titel im Vordergrund der Verkäufe.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Dezember neue Aktien für 10,7 Mrd € begeben, nach 2,4 Mrd € im Vormonat. Dies war maßgeblich auf die Kapitalerhöhung eines Unternehmens zurückzuführen. Darüber hinaus stieg der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland um 3,0 Mrd €. Erworben wurden Dividendenwerte im Berichtsmonat im Ergebnis weit überwiegend von inländischen Nichtbanken (8,8 Mrd €). Gebietsfremde Investoren erwarben deutsche Aktien für per saldo 6,7 Mrd €, während heimische Kreditinstitute ihr Aktienengagement um 1,8 Mrd € verringerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen deutlichen Mittelzufluss in Höhe von 34,9 Mrd €, nach 13,2 Mrd € im November. Hiervon profitierten fast ausschließlich Spezialfonds (31,5 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. In den einzelnen Anlageklassen verzeichneten vor allem Gemischte Wertpapierfonds Mittelzuflüsse (15,7 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch Dachfonds (4,1 Mrd €), Offene Immobilienfonds (3,2 Mrd €), Aktienfonds (2,6 Mrd €) und Rentenfonds (1,6 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften setzten im Dezember Anteilscheine für 13,5 Mrd € am deutschen Markt ab. Erworben wurden Investmentfondsanteile im Ergebnis nahezu allein durch inländische Nichtbanken (48,5 Mrd €). Heimische Kreditinstitute nahmen Fondsanteile für netto 1,2 Mrd € in ihre Portfolios, während sich ausländische Investoren von hiesigen Anteilscheinen für per saldo 1,3 Mrd € trennten.