Hohe Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Dezember 2023

Rentenmarkt

Am deutschen Rentenmarkt war die Emissionstätigkeit im Dezember 2023 – wie häufig zum Ende eines Jahres – schwächer als im Vormonat. Insgesamt wurden inländische Schuldverschreibungen für 80,9 Mrd € emittiert, verglichen mit 124,3 Mrd € im November. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 27,4 Mrd €. Daneben stieg der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland im Dezember um 7,2 Mrd €, sodass im Ergebnis 20,3 Mrd € an die Anleger zurückflossen.

Die öffentliche Hand verringerte im Berichtsmonat ihre Verbindlichkeiten am Rentenmarkt um per saldo 23,5 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 12,8 Mrd € im Monat zuvor. Der Bund tilgte vor allem zweijährige Schatzanweisungen sowie unverzinsliche Bubills (- 15,1 Mrd € bzw. ‑- 8,1 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von zehnjährigen Bundesanleihen in Höhe von 5,5 Mrd € gegenüber. Auch die Länder und Gemeinden tilgten im Berichtsmonat Anleihen für netto 2,8 Mrd €.

Inländische Unternehmen tilgten im Dezember eigene Anleihen für per saldo 8,5 Mrd €, nach Nettotilgungen von 3,3 Mrd € im Vormonat. Die Tilgungen waren überwiegend auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen (- 6,0 Mrd €), aber auch nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften führten ihre Kapitalmarktverschuldung zurück (- 2,5 Mrd €).

Inländische Kreditinstitute erhöhten im Dezember ihre Kapitalmarktverschuldung um 4,5 Mrd €. Dies war im Ergebnis allein auf Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute zurückzuführen (8,6 Mrd €), zu denen beispielsweise auch öffentliche Förderbanken zählen. Hingegen wurden vor allem flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen per saldo getilgt (- 3,8 Mrd €). 

Als Erwerber von Rentenpapieren traten im Dezember im Ergebnis allein inländische Nichtbanken in Erscheinung. Sie vergrößerten ihr Rentenportfolio um netto 4,1 Mrd €. Ausländische Investoren trennten sich von deutschen Schuldverschreibungen für per saldo 12,2 Mrd €. Auch inländische Kreditinstitute trennten sich von Rentenwerten, und zwar für netto 7,0 Mrd €. Der Bestand an Anleihen, die von der Bundesbank gehalten werden, verringerte sich um netto 5,1 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Dezember neue Aktien für 24,9 Mrd € begeben, nach 0,3 Mrd € im Vormonat. Dies war maßgeblich auf die Kapitalerhöhung eines Unternehmens zurückzuführen. Darüber hinaus stieg der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland um 3,1 Mrd €. Erworben wurden Dividendenwerte im Berichtsmonat im Ergebnis weit überwiegend von inländischen Nichtbanken (20,0 Mrd €). Heimische Kreditinstitute sowie gebietsfremde Investoren erwarben Aktien für per saldo 6,4 Mrd € beziehungsweise 1,6 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen Mittelzufluss in Höhe von 11,0 Mrd €, nach Mittelabflüssen in Höhe von 3,3 Mrd € im November. Hiervon profitierten im Ergebnis ausschließlich Spezialfonds (12,5 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. In den einzelnen Anlageklassen verzeichneten vor allem Dachfonds, Rentenfonds und Gemischte Wertpapierfonds Mittelzuflüsse (3,9 Mrd €, 3,0 Mrd € bzw. 2,9 Mrd €). Dem standen leichte Mittelabflüsse bei Aktienfonds gegenüber (- 1,0 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften nahmen im Dezember Anteilscheine für 0,5 Mrd € vom deutschen Markt zurück. Erworben wurden Investmentfondsanteile im Ergebnis weit überwiegend durch inländische Nichtbanken (9,6 Mrd €). Ausländische Investoren und heimische Kreditinstitute nahmen Fondsanteile für netto 0,8 Mrd € beziehungsweise 0,1 Mrd € in ihre Portfolios auf.