Rentenmarkt

Im August 2022 fiel das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 130,1 Mrd € geringer aus als im Juli (148,7 Mrd €). Nach Abzug der deutlich gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 25,0 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland sank im Berichtsmonat um 7,3 Mrd €, sodass das ausstehende Volumen von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 17,7 Mrd € zunahm.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Schuldverschreibungen in Höhe von netto 20,3 Mrd €, nach Nettotilgungen in Höhe von 17,0 Mrd € im Juli. Dabei emittierte im Ergebnis allein der Bund neue Wertpapiere (23,5 Mrd €), und zwar in erster Linie zehnjährige Anleihen und zweijährige Schatzanweisungen (je 6,1 Mrd €) sowie 30-jährige Anleihen (4,8 Mrd €) und fünfjährige Obligationen (4,5 Mrd €). Die Länder und Gemeinden tilgten im Ergebnis eigene Anleihen für 3,3 Mrd €.

Heimische Kreditinstitute erhöhten im August ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 2,5 Mrd €, nach Nettotilgungen in Höhe von 7,0 Mrd € im Juli. Dabei stieg im Ergebnis vor allem der Umlauf von Hypothekenpfandbriefen (3,2 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch der von Sonstigen Bankschuldverschreibungen (0,6 Mrd €). Hingegen wurden Öffentliche Pfandbriefe und Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute, zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen, netto getilgt (-0,8 Mrd € bzw. -0,4 Mrd €).

Inländische Unternehmen begaben im August Anleihen für per saldo 2,2 Mrd €, nach 11,0 Mrd € im Vormonat. Die Emissionen gingen im Ergebnis hauptsächlich auf Sonstige Finanzinstitute zurück.

Auf der Erwerberseite traten im August besonders gebietsfremde Investoren als Käufer auf. Sie erwarben deutsche Schuldverschreibungen für netto 18,3 Mrd €. Inländische Nichtbanken vergrößerten ihre Rentenportfolios um per saldo 10,3 Mrd €, dabei standen heimische Titel im Vordergrund des Interesses. Hingegen veräußerten inländische Kreditinstitute sowie die Bundesbank Rentenwerte für netto 10,2 Mrd € beziehungsweise 0,7 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für 0,1 Mrd €. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 1,9 Mrd €. Erworben wurden Aktien per saldo weit überwiegend von inländischen Nichtbanken (0,7 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erhöhten ihre Bestände um 0,2 Mrd €, während ausländische Investoren ihr Aktienengagement in Deutschland im Ergebnis um 2,6 Mrd € verringerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im August per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 6,9 Mrd € (Juli: 2,8 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis allein Spezialfonds (7,2 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Mit Blick auf die Anlageklassen verkauften vor allem Gemischte Wertpapierfonds (4,4 Mrd €) sowie Aktienfonds und Offene Immobilienfonds neue Anteilscheine (1,7 Mrd € bzw. 1,5 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile stieg im Berichtsmonat um 0,4 Mrd €. Im August erwarben im Ergebnis allein inländische Nichtbanken Investmentanteile (7,9 Mrd €), wobei es sich weit überwiegend um inländische Investmentzertifikate handelte. Heimische Kreditinstitute verringerten ihr Fondsportfolio um 0,5 Mrd €, während ausländische Investoren nur marginal am deutschen Markt aktiv waren.