Hoher Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im Juni 2023

Rentenmarkt

Im Juni 2023 war das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 168,7 Mrd € nahezu unverändert im Vergleich zum Vormonat (168,8 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 22,9 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg im Berichtsmonat um 20,2 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 43,1 Mrd € zunahm.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für netto 24,1 Mrd €, nach 2,6 Mrd € im Mai. Dabei emittierte im Ergebnis vor allem der Bund neue Wertpapiere (23,8 Mrd €), und zwar in erster Linie unverzinsliche Bubills (14,1 Mrd €). In geringerem Umfang emittierte er auch fünfjährige Obligationen (5,8 Mrd €), sowie zehn- und 30-jährige Anleihen (5,9 Mrd € bzw. 5,1 Mrd €). Hingegen wurden zweijährige Schatzanweisungen für netto 9,2 Mrd € getilgt. Die Länder und Gemeinden begaben im Ergebnis Anleihen für 0,3 Mrd €. 

Inländische Unternehmen erhöhten im Juni ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 5,3 Mrd €, nach 3,0 Mrd € im Vormonat. Im Ergebnis emittierten überwiegend nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften Schuldverschreibungen, vor allem mit Laufzeiten von über einem Jahr.

Heimische Kreditinstitute tilgten im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für netto 6,5 Mrd €, im Vergleich zu Nettoemissionen in Höhe von 28,5 Mrd € im Vormonat. Dabei sank ausschließlich der Umlauf von Papieren der Spezialkreditinstitute, zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen, um 9,0 Mrd €. Dem standen Nettoemissionen von flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (1,4 Mrd €), Hypothekenpfandbriefen (0,7 Mrd €) und Öffentlichen Pfandbriefen (0,4 Mrd €) gegenüber.

Auf der Erwerberseite traten im Juni vorrangig inländische Nichtbanken als Käufer auf. Sie kauften für per saldo 30,0 Mrd € Schuldverschreibungen. Dabei handelte es sich im Ergebnis überwiegend um inländische Werte. Heimische Kreditinstitute vergrößerten ihr Rentenportfolio um netto 16,8 Mrd €; hier standen ausländische Werte im Vordergrund des Interesses. Gebietsfremde Investoren erwarben hiesige Schuldverschreibungen für per saldo 5,2 Mrd €. Der Bestand an Rentenwerten bei der Bundesbank fiel um 8,9 Mrd €, dies war vor allem auf auslaufende Papiere aus den Ankaufprogrammen des Eurosystems zurückzuführen, welche nicht weiter reinvestiert werden.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für netto 1,1 Mrd €. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 5,5 Mrd €. Erworben wurden Aktien per saldo allein von inländischen Nichtbanken (1,3 Mrd €). Heimische Kreditinstitute und ausländische Investoren reduzierten hingegen ihr hiesiges Aktienengagement um netto 3,3 Mrd € beziehungsweise 2,4 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juni per saldo Mittelabflüsse in Höhe von 2,2 Mrd € (Mai: Nettozuflüsse von 6,3 Mrd €). Betroffen waren hiervon im Ergebnis überwiegend Spezialfonds, die institutionellen Anlegern vorbehalten sind (- 1,9 Mrd €). Unter den Anlageklassen nahmen vor allem Gemischte Wertpapierfonds und Aktienfonds Anteilscheine zurück (- 4,0 Mrd € bzw. - 0,6 Mrd €). Rentenfonds und Offene Immobilienfonds verzeichneten hingegen ein leichtes Mittelaufkommen (0,9 Mrd € bzw. 0,8 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile nahm im Berichtsmonat um 0,4 Mrd € zu. Von der Erwerberseite aus betrachtet erwarben im Juni allein heimische Kreditinstitute Fondsanteile (0,1 Mrd €). Gebietsfremde Investoren sowie inländische Nichtbanken trennten sich hingegen von Anteilscheinen in Höhe von 1,3 Mrd € beziehungsweise 0,6 Mrd €.