Rentenmarkt

Im Mai 2022 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 137,6 Mrd € leicht über dem Wert des Vormonats (129,0 Mrd €). Nach Abzug der gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 23,9 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg im Berichtsmonat um 0,7 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 24,6 Mrd € zunahm.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für netto 14,9 Mrd €, nach 0,2 Mrd € im April. Dabei emittierte im Ergebnis vor allem der Bund neue Wertpapiere (13,9 Mrd €), und zwar in erster Linie zehn- und 30-jährige Anleihen (8,5 Mrd € bzw. 4,0 Mrd €). Zudem begab er zweijährige Schatzanweisungen (6,2 Mrd €) sowie fünfjährige Obligationen (3,6 Mrd €). Hingegen wurden unverzinsliche Bubills für netto 6,6 Mrd € getilgt. Die Länder und Gemeinden begaben im Ergebnis Anleihen für 1,0 Mrd €.

Inländische Unternehmen emittierten im Berichtsmonat Anleihen für per saldo 4,9 Mrd €, nach 0,7 Mrd € im Vormonat. Anleihen begaben im Ergebnis überwiegend nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften.

Heimische Kreditinstitute vergrößerten im Mai ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 4,1 Mrd €, nach Nettotilgungen von 3,2 Mrd € im April. Dabei stieg vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute, zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen, um 1,8 Mrd €. Auch der Umlauf von Hypothekenpfandbriefen (1,3 Mrd €), flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (0,7 Mrd €) und Öffentlichen Pfandbriefen (0,3 Mrd €) nahm weiter zu.

Auf der Erwerberseite trat im Mai vorrangig die Bundesbank als Käufer auf. Sie erwarb – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Rentenwerte für netto 14,4 Mrd €. Inländische Nichtbanken kauften für per saldo 8,3 Mrd € Schuldverschreibungen. Dabei handelte es sich im Ergebnis allein um inländische Papiere privater Emittenten. Inländische Kreditinstitute vergrößerten ihr Rentenportfolio um netto 5,5 Mrd €, während gebietsfremde Investoren hiesige Schuldverschreibungen für per saldo 3,6 Mrd € veräußerten.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für netto 1,4 Mrd €. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 2,5 Mrd €. Erworben wurden Aktien per saldo vor allem von inländischen Nichtbanken (3,0 Mrd €), aber auch von heimischen Kreditinstituten (1,6 Mrd €). Ausländische Investoren reduzierten hingegen ihr hiesiges Aktienengagement um netto 0,7 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Mai per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 5,1 Mrd € (April: 9,3 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis überwiegend Spezialfonds, die institutionellen Anlegern vorbehalten sind (4,0 Mrd €). Unter den Anlageklassen setzten vor allem offene Immobilienfonds und Aktienfonds neue Anteilscheine ab (1,6 Mrd € bzw. 0,8 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile nahm im Berichtsmonat um 0,7 Mrd € zu. Im Mai erwarben inländische Nichtbanken Investmentanteile im Ergebnis für 5,2 Mrd €. Ausländische Investoren kauften deutsche Anteilscheine für netto 0,6 Mrd €, während heimische Kreditinstitute ihr Fondsportfolio geringfügig verkleinerten (-0,1 Mrd €).