Moderate Nettoemissionen am deutschen Rentenmarkt im September 2021
Rentenmarkt
Im September 2021 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Brutto-Absatz von 156,9 Mrd € über dem Wert des Vormonats (138,8 Mrd €). Nach Abzug der deutlich höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 15,2 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg im Berichtsmonat um 8,4 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 23,6 Mrd € zunahm.
Heimische Kreditinstitute erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 12,6 Mrd € (nach 6,9 Mrd € im August). Dabei stieg vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (11,8 Mrd €), zu denen auch die öffentlichen Förderbanken zählen. Daneben wurden Hypothekenpfandbriefe für netto 3,6 Mrd € begeben, während flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen im Ergebnis getilgt wurden (-2,0 Mrd €).
Inländische Unternehmen emittierten im September Anleihen für netto 8,2 Mrd € (nach 1,2 Mrd € im Vormonat). Im Ergebnis war dies fast ausschließlich auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen, die vorrangig Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr begaben.
Die öffentliche Hand führte im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 5,6 Mrd € zurück, nach Nettoemissionen von 25,5 Mrd € im August. Der Bund tilgte im Ergebnis vor allem zehnjährige Anleihen (10,7 Mrd €) und zweijährige Schatzanweisungen (8,8 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von 30-jährigen Anleihen gegenüber (9,2 Mrd €). Die Länder und Gemeinden tilgten im Ergebnis Anleihen für 0,2 Mrd €.
Auf der Erwerberseite trat im September im Ergebnis hauptsächlich die Bundesbank in Erscheinung. Sie erwarb – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für netto 17,7 Mrd €. Inländische Nichtbanken und heimische Kreditinstitute vergrößerten ihre Rentenportfolios um 8,2 Mrd € beziehungsweise 6,4 Mrd €. Hingegen veräußerten ausländische Investoren hiesige Schuldverschreibungen für per saldo 8,7 Mrd €.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im September wie im Vormonat neue Aktien für 4,7 Mrd €. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 9,0 Mrd €. Erworben wurden Aktien im Ergebnis weit überwiegend von inländischen Nichtbanken (11,9 Mrd €). Heimische Kreditinstitute vergrößerten ihr Aktienportfolio um 3,4 Mrd €, während ausländische Investoren deutsche Aktien für netto 1,6 Mrd € veräußerten.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im September per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 5,1 Mrd € (August: 8,1 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis vor allem Spezialfonds, welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind (2,7 Mrd €). Unter den Fondsanbietern verkauften vor allem Offene Immobilienfonds neue Anteilscheine (2,1 Mrd €). Daneben platzierten auch Gemischte Wertpapierfonds und Rentenfonds neue Anteile (1,6 Mrd € bzw. 0,8 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile stieg im Berichtsmonat um 8,3 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile im September im Ergebnis nahezu ausschließlich von inländischen Nichtbanken (13,1 Mrd €). Heimische Kreditinstitute und ausländische Investoren vergrößerten ihre Fondsportfolios um per saldo 0,3 Mrd € beziehungsweise 0,1 Mrd €.