Rentenmarkt

Die Bruttoemissionen am deutschen Rentenmarkt lagen im August 2023 mit 140,3 Mrd € über dem Wert des Vormonats (120,5 Mrd €). Nach Berücksichtigung der Tilgungen und der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf heimischer Rentenwerte um 11,0 Mrd € (Juli: 27,9 Mrd €). Ausländische Titel wurden für netto 3,7 Mrd € am deutschen Markt untergebracht, sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland im Ergebnis um 14,7 Mrd € zunahm. 

Heimische Kreditinstitute emittierten im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für per saldo 10,2 Mrd €, nach 1,0 Mrd € im Juli. Dabei stieg vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute um netto 7,8 Mrd €. Daneben wurden auch Hypothekenpfandbriefe und Öffentliche Pfandbriefe begeben (2,5 Mrd € bzw. 0,5 Mrd €). Hingegen sank der Umlauf der flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen um 0,5 Mrd €.

Die öffentliche Hand begab im August Anleihen für netto 2,4 Mrd € (Juli: 27,0 Mrd €). Im Ergebnis weitete ausschließlich der Bund seine Kapitalmarktverschuldung aus, und zwar um 2,8 Mrd €. Er begab vor allem unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills, 6,0 Mrd €), zweijährige Schatzanweisungen (5,0 Mrd €) sowie fünfjährige Obligationen (3,7 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen von zehnjährigen Anleihen in Höhe von 16,4 Mrd € und in geringem Umfang auch von 30-jährigen Anleihen (-0,8 Mrd €) gegenüber. Die Länder und Gemeinden tilgten Schuldverschreibungen für per saldo 0,4 Mrd €. 

Inländische Unternehmen verringerten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 1,6 Mrd € (Juli: -0,1 Mrd €). Dies war im Ergebnis ausschließlich auf die Sonstigen Finanzinstitute zurückzuführen, welche per saldo Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr tilgten.

Auf der Erwerberseite standen im August wie schon im Vormonat vor allem ausländische Investoren im Vordergrund. Sie nahmen hiesige Rentenwerte für netto 13,7 Mrd € in ihre Portfolios. Inländische Nichtbanken erwarben Schuldverschreibungen für per saldo 9,5 Mrd €; dabei wurden inländische und ausländische Titel in vergleichbarem Umfang nachgefragt. Heimische Kreditinstitute erwarben Rentenwerte für netto 0,5 Mrd €, wobei es sich ausschließlich um inländische Papiere handelte. Der Bestand an Anleihen, die von der Bundesbank gehalten werden, verringerte sich um netto 9,1 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt nahmen im Berichtsmonat inländische Gesellschaften über die Ausgabe neuer Aktien 1,5 Mrd € an zusätzlichen Eigenmitteln auf. Der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland ging im gleichen Zeitraum um 1,2 Mrd € zurück. Auf der Erwerberseite dominierten inländische Nichtbanken; sie nahmen Dividendenpapiere für per saldo 4,3 Mrd € in ihre Portfolios auf, während hiesige Kreditinstitute ihr Aktienportfolio um netto 0,9 Mrd € verringerten. Ausländische Investoren reduzierten ihren Bestand an deutschen Aktien im Ergebnis um 3,1 Mrd €. 

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im August einen Mittelzufluss von 4,7 Mrd €. Im Ergebnis flossen diese Gelder ausschließlich in Spezialfonds (4,7 Mrd €), die institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen profitierten vor allem Gemischte Wertpapierfonds (3,7 Mrd €) sowie Dachfonds und Offene Immobilienfonds (0,9 Mrd € bzw. 0,7 Mrd €). Aktien- und Rentenfonds nahmen Anteilscheine in geringem Umfang für 0,9 Mrd € bzw. 0,3 Mrd € zurück. Ausländische Fondsgesellschaften verzeichneten am deutschen Markt Mittelzuflüsse in Höhe von 0,7 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis fast ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung (5,1 Mrd €).