Netto-Emissionen am deutschen Rentenmarkt

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt belief sich im August 2010 auf brutto 97,9 Mrd € (Vormonat: 105,3 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten erhöhte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 14,3 Mrd €, verglichen mit einer Verringerung in Höhe von 33,6 Mrd € im Juli. Der Absatz ausländischer Schuldverschreibungen am deutschen Rentenmarkt betrug 2,1 Mrd €; dabei handelte es sich vor allem um in Euro denominierte Schuldverschreibungen. Im Ergebnis stieg der Umlauf an Rentenpapieren in Deutschland damit um 16,4 Mrd €.

Die öffentliche Hand nahm den Kapitalmarkt im August mit 12,4 Mrd € in Anspruch, was fast ausschließlich auf den Bund zurückzuführen war. Er hat im Ergebnis vorwiegend zweijährige Schatzanweisungen (6,7 Mrd €) und zehnjährige Anleihen (4,8 Mrd €) sowie in geringem Umfang auch Bubills (0,7 Mrd €), 30-jährige Anleihen (0,3 Mrd €) und Bundesobligationen (0,2 Mrd €) abgesetzt. Hingegen wurden Bundesschatzbriefe für per saldo 0,2 Mrd € getilgt. Die Länder nahmen den Kapitalmarkt im Berichtsmonat im Ergebnis nur marginal in Anspruch.

Die heimischen Kreditinstitute erhöhten im August ihre Kapitalmarktverschuldung um 2,6 Mrd €. Dabei haben sie im Ergebnis verstärkt besonders flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen in Höhe von 7,0 Mrd € und in geringerem Umfang auch Hypothekenpfandbriefe begeben (0,8 Mrd €). Hingegen wurden Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten und Öffentliche Pfandbriefe netto getilgt (3,2 Mrdbzw. 2,0 Mrd €).

Inländische Unternehmen tilgten im Berichtsmonat Anleihen in Höhe von 0,7 Mrd €, im Vergleich zu 1,2 Mrd € im Juli. Dabei handelte es sich ausschließlich um Papiere mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Als Erwerbergruppe traten im August im Ergebnis nur ausländische Investoren am deutschen Rentenmarkt in Erscheinung; sie nahmen für 19,7 Mrd € Schuldverschreibungen in ihre Portfolien auf. Sowohl heimische Kreditinstitute als auch hiesige Nichtbanken reduzierten dagegen ihr Engagement, und zwar um 1,9 Mrd € beziehungsweise 1,3 Mrd €. Während sich die Kreditinstitute im Ergebnis überwiegend von ausländischen Papieren trennten, veräußerten die Nichtbanken ausschließlich inländische Rentenwerte.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat junge Aktien für 0,1 Mrd € begeben; dabei handelte es sich vor allem um nicht börsennotierte Unternehmen. Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt stieg ebenfalls um 0,1 Mrd €. Erworben wurden Dividendentitel netto ausschließlich von heimischen Kreditinstituten (2,5 Mrd €); dagegen trennten sich inländische Nichtbanken sowie ausländische Anleger im Ergebnis von Aktien (1,7 Mrdbzw. 0,7 Mrd €).

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds haben im August Anteilscheine für netto 9,5 Mrd € am Markt abgesetzt (Juli 2010: 6,8 Mrd €). Davon entfielen im Ergebnis 8,4 Mrd € auf die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds. Unter den Publikumsfonds konnten vor allem Gemischte Wertpapierfonds (0,4 Mrd €), aber auch Gemischte Fonds (0,2 Mrd €), Geldmarktfonds und Aktienfonds (je 0,1 Mrd €) Zertifikate platzieren. Hingegen mussten Rentenfonds sowie Offene Immobilienfonds leichte Mittelabflüsse in Höhe von je 0,1 Mrd € hinnehmen. Am deutschen Markt vertriebene ausländische Fonds setzten im Berichtsmonat Anteile für 3,0 Mrd € ab. Auf der Erwerberseite traten im Ergebnis fast ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung, welche Anteilscheine für 12,7 Mrd € in ihr Portfolio aufnahmen. Heimische Kreditinstitute erwarben Fondsanteile für 0,4 Mrd €. Hingegen trennten sich ausländische Investoren von Investmentzertifikaten per saldo für 0,6 Mrd €.