Nettoabsatz deutscher Schuldverschreibungen im Januar 2021

Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Januar 2021 mit 159,4 Mrd € deutlich über dem Wert des Vormonats (83,2 Mrd €). Unter Berücksichtigung gestiegener Tilgungen und von Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf inländischer Rentenpapiere um 27,4 Mrd €, nach einem Rückgang von 38,4 Mrd € im Dezember 2020. Der Umlauf ausländischer Titel am deutschen Markt erhöhte sich um 20,1 Mrd €, sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland im Januar im Ergebnis um 47,5 Mrd € anstieg.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Anleihen in Höhe von netto 19,9 Mrd €. Der Bund erhöhte seine Kapitalmarktverschuldung im Ergebnis um 10,7 Mrd €. Er emittierte vornehmlich unverzinsliche Bubills und zweijährige Schatzanweisungen (9,2 Mrd € bzw. 6,9 Mrd €), in geringerem Umfang unter anderem auch Bundesobligationen (4,9 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen von zehnjährigen Anleihen in Höhe von 10,0 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden begaben Anleihen für per saldo 9,3 Mrd €.

Die inländischen Kreditinstitute emittierten im Januar Anleihen für netto 4,0 Mrd €, nach Nettotilgungen in Höhe von 11,8 Mrd € im Vormonat. Zu Nettoemissionen kam es vor allem bei Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (4,1 Mrd €) und bei Hypothekenpfandbriefen (1,9 Mrd €). Hingegen wurden Öffentliche Pfandbriefe und flexibel gestaltbare sonstige Bankschuldverschreibungen für per saldo 1,2 Mrd € beziehungsweise 0,8 Mrd € getilgt.

Heimische Unternehmen weiteten im Januar ihre Kapitalmarktverschuldung um 3,5 Mrd € aus, nach Nettotilgungen in Höhe von 12,0 Mrd € im Dezember. Der Großteil dieser Nettoemissionen entfiel dabei auf Sonstige Finanzinstitute.

Auf der Erwerberseite waren im Januar alle Investorengruppen mit ähnlich hohen Käufen vertreten. Ausländische Investoren nahmen inländische Schuldverschreibungen für netto 14,2 Mrd € in ihre Portfolios. Die Bundesbank erwarb – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für netto 13,5 Mrd €. Inländische Nichtbanken stockten ihr Rentenportfolio um netto 11,4 Mrd € auf; hierbei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um ausländische Titel. Heimische Kreditinstitute erwarben Rentenwerte für per saldo 8,5 Mrd €; auch hier lag der Fokus der Käufe auf ausländischen Titeln.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt nahmen im Berichtsmonat inländische Gesellschaften über die Ausgabe neuer Aktien im Ergebnis 1,4 Mrd € an zusätzlichen Eigenmitteln auf. Der Nettoabsatz ausländischer Anteilspapiere in Deutschland betrug im gleichen Zeitraum 1,2 Mrd €. Auf der Erwerberseite dominierten ausländische Investoren. Sie erwarben hiesige Aktien für netto 3,2 Mrd €. Heimische Kreditinstitute erweiterten ihr Aktienportfolio um netto 0,9 Mrd €, während inländische Nichtbanken Dividendenwerte für per saldo 1,4 Mrd € veräußerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Januar einen Mittelzufluss in Höhe von 12,2 Mrd €. Hiervon profitierten überwiegend die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (10,4 Mrd €). Unter den Anlageklassen wurde vor allem in Gemischte Wertpapierfonds (4,6 Mrd €), Offene Immobilienfonds (2,6 Mrd €) und Aktienfonds (2,4 Mrd €) investiert. Am deutschen Markt aktive ausländische Fondsgesellschaften platzierten im Januar Anteilscheine für 7,3 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken auf (18,9 Mrd €). Heimische Kreditinstitute und ausländische Investoren erwarben Fondsanteile für netto 0,6 Mrd € beziehungsweise 0,1 Mrd .