Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Juli 2023 mit 120,5 Mrd € unter dem Wert des Vormonats (168,7 Mrd €). Nach Berücksichtigung der Tilgungen und der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten nahm der Umlauf inländischer Rentenpapiere um 28,0 Mrd € zu (Juni: 22,9 Mrd €). Ausländische Titel wurden im Umfang von 0,5 Mrd € am deutschen Markt getilgt. Der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland nahm so im Ergebnis um 27,5 Mrd € zu. 

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat eigene Anleihen in Höhe von netto 27,0 Mrd €. Vor allem der Bund erhöhte seine Kapitalmarktverschuldung um per saldo 24,2 Mrd €. Im Ergebnis begab er vor allem zweijährige Schatzanweisungen (5,8 Mrd €) und zehnjährige Bundesanleihen (5,6 Mrd €), sowie unverzinsliche Schatzanweisungen und fünfjährige Obligationen (4,5 Mrd € bzw. 4,0 Mrd €). Die Länder und Gemeinden emittierten Anleihen für per saldo 2,8 Mrd €.

Heimische Kreditinstitute erhöhten im Juli ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 1,0 Mrd €. Begeben wurden im Ergebnis vor allem flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen sowie Hypothekenpfandbriefe (1,1 Mrd € bzw. 0,7 Mrd €). Hingegen sank der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute um 0,9 Mrd €.

Inländische Unternehmen waren im Berichtsmonat im Ergebnis kaum am Rentenmarkt aktiv. Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften emittierten Schuldverschreibungen für netto 1,1 Mrd €, während sonstige Finanzinstitute Anleihen in gleichen Umfang tilgten.

Auf der Erwerberseite standen im Juli vor allem ausländische Investoren im Vordergrund. Sie nahmen hiesige Rentenwerte für netto 26,0 Mrd € in ihre Portfolios. Inländische Nichtbanken erwarben Schuldverschreibungen für per saldo 9,7 Mrd €. Dabei waren überwiegend ausländische Titel von Interesse. Inländische Kreditinstitute verringerten hingegen ihre Rentenportfolios um 8,5 Mrd €. Auch hier standen gebietsfremde Werte im Vordergrund.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden von inländischen Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für 0,5 Mrd € emittiert. Der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland stieg im gleichen Zeitraum um 4,2 Mrd €. Auf der Erwerberseite dominierten ausländische Investoren; sie nahmen hiesige Aktien für netto 2,9 Mrd € in ihre Portfolien auf. Inländische Nichtbanken erwarben Dividendenwerte für per saldo 1,9 Mrd €, während hiesige Kreditinstitute ihr Aktienportfolio um netto 0,1 Mrd € verringerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juli einen Mittelzufluss von 6,4 Mrd €. Im Ergebnis flossen diese Gelder weit überwiegend in Spezialfonds (6,0 Mrd €), die institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen profitierten vor allem Gemischte Wertpapierfonds (5,3 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (1,2 Mrd €). Einzig Aktienfonds nahmen Anteilscheine für 1,4 Mrd € zurück. Ausländische Fondsgesellschaften verzeichneten am deutschen Markt Mittelzuflüsse in Höhe von 10,5 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis allein inländische Nichtbanken in Erscheinung (18,2 Mrd €). Hingegen verringerten ausländische Investoren und heimische Kreditinstitute ihr Fondsengagement um 0,9 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €.