Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Juni 2019
Rentenmarkt
Im Juni 2019 fiel das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 95,1 Mrd € niedriger aus als im Vormonat (122,5 Mrd €). Nach Abzug der höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 2,3 Mrd € getilgt. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg im Berichtsmonat um 9,2 Mrd €. Der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt nahm insgesamt um 7,0 Mrd € zu.
Die öffentliche Hand tilgte im Berichtsmonat Schuldverschreibungen in Höhe von netto 9,8 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 21,0 Mrd € im Vormonat. Dabei tilgte vor allem der Bund Wertpapiere (7,6 Mrd €), und zwar in erster Linie zweijährige Bundesschatzanweisungen (8,1 Mrd €) sowie unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills, 3,7 Mrd €). Dagegen begab er zehn- und 30-jährige Anleihen (3,3 Mrd € bzw.1,5 Mrd €) sowie in geringerem Umfang fünfjährige Bundesobligationen (0,3 Mrd €). Die Länder und Gemeinden tilgten im Ergebnis eigene Anleihen für 2,1 Mrd €.
Heimische Kreditinstitute reduzierten im Juni ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 0,9 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 20,1 Mrd € im Mai. Dabei sank vor allem der Umlauf von öffentlichen Pfandbriefen (1,2 Mrd €), aber auch von flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen und von Hypothekenpfandbriefen (0,7 Mrd € bzw. 0,6 Mrd €). Netto begeben wurden hingegen Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten (1,6 Mrd €), zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen.
Inländische Unternehmen begaben im Berichtsmonat Anleihen für per saldo 8,4 Mrd €, nach 1,6 Mrd € im Mai. Dabei handelte es sich im Ergebnis überwiegend um Titel mit Laufzeiten von über einem Jahr.
Als Erwerber traten im Juni vor allem inländische Investoren in Erscheinung (11,4 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Schuldverschreibungen für 9,7 Mrd €, darunter insbesondere ausländische Titel und inländische Unternehmensanleihen. Auch inländische Nichtbanken vergrößerten ihre Bestände an Schuldverschreibungen (3,3 Mrd €). Dagegen verringerte die Bundesbank ihren Bestand an Schuldverschreibungen um netto 1,7 Mrd €. Ausländische Investoren bauten im Juni ebenfalls Bestände ab (4,4 Mrd €), vor allem durch Verkäufe öffentlicher Schuldverschreibungen.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt begaben inländischen Gesellschaften im Berichtsmonat für netto 0,5 Mrd € neue Aktien. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 0,6 Mrd €. Vor allem ausländische Investoren traten an den Aktienmärkten in Deutschland im Juni im Ergebnis als Käufer auf (0,7 Mrd €). Erworben wurden Aktien per saldo aber auch von inländischen Nichtbanken (0,7 Mrd €), während heimische Kreditinstitute ihr Aktienengagement reduzierten (0,3 Mrd €).
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juni per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 4,3 Mrd € (Mai: 3,7 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis zum einen Spezialfonds (2,2 Mrd €), die institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Zum anderen setzten Publikumsfonds verhältnismäßig viele Anteilscheine ab (2,0 Mrd €). Unter den Anlageklassen verkauften vor allem Gemischte Wertpapierfonds und Offene Immobilienfonds neue Anteilscheine (3,2 Mrd € bzw. 1,6 Mrd €). Hingegen verzeichneten Rentenfonds (1,3 Mrd €) und Aktienfonds (0,3 Mrd €) Mittelabflüsse. Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fonds stieg im Berichtsmonat um 6,6 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile im Juni im Ergebnis vor allem von inländischen Nichtbanken (10,3 Mrd €), und zwar überwiegend ausländische Papiere. Auch ausländische Investoren erwarben hiesige Anteilscheine (0,7 Mrd €). Heimische Kreditinstitute veräußerten hingegen in geringem Umfang Investmentzertifikate (0,2 Mrd €).