Die Deutsche Bundesbank verwertet seit 2008 im Auftrag des Eurosystems ihr verpfändete hochkomplexe Sicherheiten aus der Insolvenz der Lehman Brothers Bankhaus AG (LBB). Die Verwertung ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Vorstandsmitglied Dr. Joachim Nagel hat die Medien am 19. Januar 2012 über den damaligen Sachstand informiert.

Von den 33 verpfändeten Wertpapieren, die dem Eurosystem 2008 aus der LBB-Insolvenz zugefallen waren, hatte die Bundesbank im Januar 2012 bereits 28 verwertet. Größte der verbliebenen Einzelpositionen war die Verbriefung „Excalibur“ mit einem ursprünglichen Nennwert von 2,16 Mrd Euro (Senior Tranche). Tilgungen und Verwertungsleistungen haben diesen Nennwert laufend reduziert.

Die Bundesbank hat nun „Excalibur“ an den Investor Lone Star verkauft. Nach einem ersten Teilverkauf im Januar wurde mit Lone Star am 12. April 2012 ein weiterer Verkaufsvertrag geschlossen, der Ende April abgewickelt werden wird. Das Gesamtvolumen des „Excalibur“-Verkaufs umfasst einen Nennwert von 1,4 Mrd Euro. Über weitere Details des Geschäfts ist Stillschweigen vereinbart.

Aufgrund von Ausfällen geldpolitischer Geschäftspartner des Eurosystems, darunter auch LBB,  hatte das Eurosystem erhebliche Rückstellungen bilden müssen; in 2008 waren das rund 5,7 Mrd Euro. Durch schonende Verwertung konnten diese Rückstellungen bis Ende 2010 auf rund 2,2 Mrd Euro und bis Ende 2011 auf rund 0,95 Mrd Euro reduziert werden. Mit dem Verkauf von „Excalibur“ sieht sich die Bundesbank auf gutem Weg, die Verwertungsarbeiten der Lehman-Sicherheiten in 2012 beenden zu können.

Das zuständige Vorstandsmitglied der Bundesbank, Joachim Nagel, erklärte: "Die Altlasten der Lehman-Insolvenz für das Eurosystem sind nun bald abgearbeitet. Die Lehman-Pleite und ihre Konsequenzen für das weltweite Finanzsystem sollten ein mahnendes Beispiel für die Exzesse einzelner Marktteilnehmer bleiben. Finanzprodukte müssen sich in der Zukunft durch eine stärkere Transparenz auszeichnen."