Das war Euro20+

Am 24. und 25. November hat die Bundesbank zum fünften Mal junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren zu der Veranstaltung Euro20plus eingeladen. 

Im Fokus der Veranstaltung in Frankfurt am Main standen die beiden Town Halls mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Bundesbankpräsident Joachim Nagel, die von Journalistin Eva Schulz moderiert wurden. Viele der über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit Fragen zu stellen, etwa zur Finanz- und Staatsschuldenkrise, zum digitalen Euro oder zur Rolle der Zentralbanken bei der Bekämpfung des Klimawandels. Natürlich ging es in beiden Town Halls auch um das Thema Inflation. Der Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorbei. Aber wir haben Fortschritte gemacht, sagte EZB-Chefin Lagarde. Bundesbankpräsident Nagel war ein Aspekt in der Fragerunde besonders wichtig: die Zusammenarbeit in Europa. Hier brauche es deutlich mehr Geschwindigkeit, sagte Nagel. Europa muss enger zusammenrücken, forderte er. Ob Kapitalmarktunion, digitaler Euro oder beim Stabilitäts- und Wachstumspakt: Wenn wir unsere Wettbewerbsposition behalten wollen, müssen wir gemeinsam unsere europäischen Themen stärker voranbringen, unterstrich der Bundesbankpräsident.

Private Einblicke und weitere Workshops

Beide gaben den jungen Menschen auch private Einblicke und erzählten von Situationen, die sie persönlich geprägt haben. So verriet Lagarde, dass ihr Sohn sich trotz ihrer Warnungen mit Krypto-Token verspekuliert habe. Am Ende habe er eingestehen müssen, dass sie Recht hatte, so die EZB-Präsidentin. Nagel, gebürtiger Karlsruher, berichtete von prägenden Erlebnissen seiner beruflichen Karriere etwa bei der Bundesbank, der KfW und der BIZ sowie seiner Fußball-Leidenschaft für den Karlsruher SC

Im Rahmen des Workshops „Wie stabil ist unser Finanzsystem?“ diskutierte Bundesbankvizepräsidentin Claudia Buch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Herausforderungen für Banken in einem durch Klimawandel, Digitalisierung und geopolitischen Risiken geprägten Umfeld. Im Workshop „Wer war´s, wer bezahlt´s?“ führte Bundesbankvorständin Sabine Mauderer gemeinsam mit Unternehmerin Lubomila Jordanova durch ein Verhandlungsspiel über die Klimakrise. Bundesbankvorstand Burkhard Balz informierte zum digitalen Euro. Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Influencerin Diana zur Löwen, die vorstellte, wie und warum die Teilnehmenden auch privat fürs Alter vorsorgen sollten. Weitere Workshops drehten sich um KI, Europa, Kryptowährungen, Nachhaltigkeit und weitere Zentralbankthemen.

Beim abschließenden Thinkathon hatten die Teilnehmenden schließlich die Gelegenheit, eigene Ideen zu den Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Europa und Ökonomie vorzubereiten und im Plenum vorzustellen.

Soziale Medien immer dabei

Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilten ihre Eindrücke von der Veranstaltung auch in den sozialen Medien, wo auch die Bundesbank die gesamte Veranstaltung begleitete. Die Chance, Persönlichkeiten wie Christine Lagarde oder Joachim Nagel Fragen zu stellen, müsse man einfach nutzen, sagte Teilnehmer Georg Elias im Nachhinein. Bundesbankpräsident Nagel kündigte an, das erfolgreiche Format fortführen zu wollen.