Hoher Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im März 2018
Rentenmarkt
Im April 2018 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 128,4 Mrd € deutlich über dem Wert des Vormonats (103,2 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen jedoch für netto 12,5 Mrd € getilgt. Der Absatz ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland betrug im Berichtsmonat 3,9 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 8,7 Mrd € abnahm.
Die öffentliche Hand tilgte im April Schuldverschreibungen in Höhe von netto 19,3 Mrd €, wobei dies im Ergebnis überwiegend auf den Bund, inklusive der ihm zuzurechnenden Abwicklungsanstalt, zurückzuführen war (19,1 Mrd €). Per saldo tilgte er vor allem fünfjährige Bundesobligationen (28,4 Mrd €), während sich der Umlauf zweijähriger Bundesschatzanweisungen (3,8 Mrd €) sowie zehn- und 30-jähriger Bundesanleihen erhöhte (3,6 Mrd € bzw. 2,0 Mrd €). Die Länder tilgten im Ergebnis Anleihen für 0,2 Mrd €.
Heimische Kreditinstitute führten ihre Kapitalmarktverschuldung um 0,5 Mrd € zurück. Sie tilgten dabei vor allem flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen (3,1 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch Öffentliche Pfandbriefe (0,6 Mrd €). Hingegen wurden Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten für netto 3,2 Mrd € begeben.
Inländische Unternehmen begaben im Berichtsmonat Anleihen für per saldo 7,2 Mrd €, im Vergleich zu 0,8 Mrd € im Vormonat. Dabei handelte es sich im Ergebnis überwiegend um Titel mit Laufzeiten von über einem Jahr. Die Emissionen waren vor allem auf finanzielle Unternehmen (ohne Banklizenz) zurückzuführen.
Auf der Erwerberseite standen im April hauptsächlich heimische Nichtbanken sowie die Bundesbank. Erstere kauften Rentenwerte für per saldo 5,7 Mrd €; dabei standen im Ergebnis insbesondere ausländische Titel im Mittelpunkt des Interesses. Die Bundesbank erwarb, vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme, Schuldverschreibungen für netto 5,2 Mrd €; dabei handelte es sich nahezu ausschließlich um inländische Papiere öffentlicher Emittenten. Dem standen Nettoverkäufe ausländischer Investoren und inländischer Kreditinstitute in Höhe von 16,9 Mrd € beziehungsweise 2,6 Mrd € gegenüber.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Unternehmen im Berichtsmonat junge Aktien für netto 3,2 Mrd €. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 1,6 Mrd €. Auf der Erwerberseite traten vor allem gebietsfremde Investoren in Erscheinung und nahmen Dividendentitel für 2,9 Mrd € in ihre Portfolios auf. Inländische Nichtbanken erweiterten ihr Aktienportfolio um netto 1,3 Mrd €, während sich heimische Kreditinstitute von Aktien für per saldo 2,5 Mrd € trennten.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im April moderate Mittelzuflüsse in Höhe von netto 8,4 Mrd €. Hiervon profitierten im Ergebnis vor allem die den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (6,5 Mrd €). Unter den Anlageklassen konnten in erster Linie Gemischte Wertpapierfonds neue Anteile absetzen (4,1 Mrd €). Aber auch Rentenfonds (3,4 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (1,2 Mrd €) verzeichneten Mittelzuflüsse. Hingegen nahmen Aktienfonds Anteilscheine für 1,6 Mrd € zurück. Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fonds stieg im Berichtsmonat um 0,2 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile im April im Ergebnis nahezu ausschließlich von heimischen Nichtbanken (10,5 Mrd €). Gebietsansässige Kreditinstitute nahmen Anteilscheine für netto 1,0 Mrd € in ihre Portfolios, während sich ausländische Investoren von deutschen Investmentzertifikaten für per saldo 2,9 Mrd € trennten.