Chemnitz 2025: Nagel im Bürgerdialog
Geldpolitik trifft Stadtpolitik – unter diesem Motto haben Bundesbankpräsident Joachim Nagel und Sven Schulze, Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz im Rahmen der Feierlichkeiten rund um „Chemnitz 2025“ diskutiert. Die beiden stellten sich den Fragen der Besucherinnen und Besucher sowie der Moderatorin rund um die Themen Inflation, den digitalen Euro und Wirtschaftswachstum. Anja Heyde, Fernsehmoderatorin beim MDR, moderierte die Veranstaltung.
Die Stadt Chemnitz ist dieses Jahr Kulturhauptstadt Europas. Zu diesem Anlass organisiert die Hauptverwaltung Sachsen und Thüringen verschiedene Veranstaltungen in der Bundesbankfiliale Chemnitz.
Positives Signal für Inflationsentwicklung
Im Gespräch ging es auch um Preisstabilität und wahrgenommene Inflation. Notenbanker vergleichen Preise in Steigerungsraten seit dem Vorjahr, aber Bürgerinnen und Bürger mit den Preisen, die sie vor Beginn der Inflation gezahlt haben
, sagte Nagel. Das könne er zwar auch durch seine eigenen Käufe am Wochenende nachvollziehen. Er sendete aber zugleich ein Signal an das Publikum, dass durch die Geldpolitik der EZB nun die Teuerung mittelfristig bei 2 Prozent liege und sich somit gut entwickele.
Nagel: Deutschland kann Sondervermögen verkraften
Ein weiteres zentrales Thema war das geplante Sondervermögen der Bundesregierung. Wir erhöhen durch die beiden Fiskalpakete die Verschuldungsquote um vier Prozentpunkte und sind damit immer noch unter 70 Prozent
, sagte Nagel über die zusätzlichen Staatsausgaben für Verteidigung und Infrastruktur. Ihm zufolge kann Deutschland das Sondervermögen verkraften. Es sei aber entscheidend, dass die Bundesregierung zielgerichtete Maßnahmen zügig und effizient umsetzt. Die Staatsfinanzen dürften dabei nicht überfordert werden.