
ECMS Eurosystem Collateral Management System
Seit der Betriebsaufnahme des ECMS am 16. Juni 2025 ist die Verwaltung der notenbankfähigen Sicherheiten für geldpolitische Kreditgeschäfte für alle Notenbanken des Eurosystems auf einer zentralen technischen Plattform integriert. Über ein einziges Gateway hinweg besteht für die geldpolitischen Geschäftspartner Zugang zum ECMS, und damit zu einem einfacheren und effizienteren Verfahren zur Mobilisierung von Sicherheiten.
Das ECMS löst weitestgehend die national betriebenen Anwendungen zur Verwaltung geldpolitischer Sicherheiten ab. Die Deutsche Bundesbank nutzt für die Verwaltung von Kreditforderungen aber weiterhin ihr nationales System MACCs. Die Geschäftsbeziehung der nationalen Zentralbanken zu ihren Geschäftspartnern ändert sich durch die Betriebsaufnahme des ECMS nicht.
Die Anbindung an das ECMS erfolgt wie bei allen TARGET-Services (T2 (bestehend aus CLM und RTGS), T2S, TIPS und ECMS) über das Eurosystem Single Market Infrastructure Gateway (ESMIG). Für die techni-sche Kommunikation ist sowohl für den U2A- als auch für den A2A-Zugang zwingend die Nutzung eines vom Eurosystem ak-kreditierten und zugelassenen Netzwerkanbieters erforderlich. Geschäftspartner können sich entweder selbst über ESMIG an das ECMS anbinden oder den technischen Zugang eines Dritten nutzen.
Abfragen und Auftragserteilungen zu den im ECMS geführten Counterparty Pools (Sicherheitenkonten) sind ausschließlich über ESMIG zu initiieren. Die Zugangswege (Bundesbank-CAP oder bisherige Form des SWIFT-Zugangs) stehen nicht mehr zur Verfügung. Die aktuellen Lieferkanäle für Sicherheiten (Domestic und Links über Clearstream Banking AG sowie das CCBM) sind weiterhin nutzbar, wobei das Settlement grundsätzlich in T2S stattfindet. Ebenso können weiterhin Triparty-Systeme für die Einreichung von Sicherheiten genutzt werden.
Kundeninformation
Die Deutsche Bundesbank führt für ihre geldpolitischen Geschäftspartner das für die Verbuchung von geldpolitischen Sicher-heiten benötigte Counterparty Pool (Sicherheitenkonto) und ist damit an zentraler Stelle in die Durchführung der operativen Geldpolitik des Eurosystems eingebunden. Zur operativen Geldpolitik zählen unter anderem liquiditätszuführende und -absorbierende Offenmarktgeschäfte, welche die Deutsche Bundesbank im Rahmen ihrer Zuständigkeit mit den in Deutschland niedergelassenen oder ansässigen Geschäftspartnern abwickelt.
Die Deutsche Bundesbank stellt ihren geldpolitischen Geschäftspartnern die für die Verbuchung von geldpolitischen Sicherheiten (marktfähige sowie nicht marktfähige Sicherheiten) benötigten Counterparty Pools und Counterparty Asset Accounts ((Dispositions-)Depot) im ECMS zur Verfügung. Im Counterparty Pool wird der bewertete Sicherheitenbestand der gesamten Inanspruchnahme gegenübergestellt. Ein freier Beleihungswert (Collateral Value) wird ggf. an das in TARGET-Bundesbank geführte primäre Main Cash Konto (MCA-Konto) als variable oder auf Wunsch auch als maximale Kreditlinie (Credit Line) übermittelt.
Im Rahmen der Besicherung von Kreditgeschäften des Eurosystems nutzt die Deutsche Bundesbank das sogenannte Poolverfahren. Vorteil dieses Verfahrens ist es, dass die Beleihungswerte (Collateral Value) aller eingereichten Sicherheiten (Collateral Position) in einem Counterparty Pool (Sicherheitenkonto) zusammengeführt und nicht einzelne notenbankfähige Sicherheiten bestimmten geldpolitischen Operationen zugeordnet werden. Kreditinanspruchnahmen eines Geschäftspartners (Credit Position) müssen jederzeit hinreichend durch refinanzierungsfähige Sicherheiten gedeckt sein.
Die Deutsche Bundesbank führt noch weitere Sicherheitenkonten (für BBk-Eigengeschäfte und Einlagensicherungszwecke).
Vordrucke für Störungsfälle
Die Deutsche Bundesbank nimmt Aufträge, Anträge und Avise per E-Mail nur dann – und nach Absprache – entgegen, wenn aufgrund technischer Störungen eine elektronische Übermittlung nicht möglich ist.
Die Vordrucke werden auf Nachfrage bereitgestellt. Bitte wenden Sie sich an den National Service Desk von ECMS.