Geringe Netto-Emissionen am Rentenmarkt im Juni 2006
Die Emissionstätigkeit am deutschen Rentenmarkt hat sich im Juni etwas abgeschwächt. Der Brutto-Absatz lag mit 75,2 Mrd € leicht unterhalb des Vormonatswerts (77,0 Mrd €). Zugleich wurden mit 75,1 Mrd € deutlich mehr Schuldverschreibungen getilgt als im Mai (46,1 Mrd €), so dass der Gesamtumlauf bei einem Nettoabsatz von 0,1 Mrd € fast unverändert blieb. Im Ergebnis wurden ausschließlich Schuldverschreibungen mit Laufzeiten von über vier Jahren begeben (Netto-Absatz von 9,8 Mrd €).
Die Kreditinstitute haben im Berichtsmonat ihre Rentenmarktverschuldung mit netto 3,6 Mrd € deutlich schwächer ausgeweitet als im Vormonat (13,3 Mrd €). Sonstige Bankschuldverschreibungen und Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten wurden per saldo in Höhe von 5,1 Mrd € beziehungsweise 4,4 Mrd € begeben. Dem standen Netto-Tilgungen von Hypothekenpfandbriefen und Öffentlichen Pfandbriefen im Umfang von 4,6 Mrd € beziehungsweise 1,4 Mrd € gegenüber.
Die öffentliche Hand hat ihre Marktverschuldung im Juni aufgrund hoher Tilgungen (22,2 Mrd €) um netto 1,9 Mrd € reduziert. Der Bund verringerte den Umlauf eigener Papiere im Ergebnis um 4,2 Mrd €. Dabei schlugen vor allem die Tilgungen der stets zum Quartalsende fälligen Bundesschatzanweisungen in Höhe von 15,0 Mrd € zu Buche. Per saldo tilgte der Bund eigene Schatzanweisungen für 9,0 Mrd €, unverzinsliche Schatzanweisungen für 0,6 Mrd € und Bundesschatzbriefe für 0,4 Mrd €. Hingegen begab er eigene Obligationen und zehnjährige Anleihen für netto 4,3 Mrd € beziehungsweise 1,3 Mrd €. Die Länder nahmen den Rentenmarkt im Umfang von netto 2,3 Mrd € in Anspruch.
Industrieobligationen wurden im Berichtsmonat Juni per saldo für 1,5 Mrd € getilgt, verglichen mit einem Nettoabsatz von 4,9 Mrd € im Vormonat.
Am deutschen Aktienmarkt belebte sich die Emissionstätigkeit im Juni etwas. Nach 0,2 Mrd € im Mai belief sich der Kurswert der Emissionen auf 0,4 Mrd €.
Das Mittelaufkommen der inländischen Investmentfonds blieb mit 1,2 Mrd € deutlich hinter dem Vormonatswert (4,5 Mrd €) zurück. Erneut verzeichneten vor allem die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds Zuflüsse (2,1 Mrd €), während die Publikumsfonds im Ergebnis Mittelabflüsse in Höhe von 0,9 Mrd € hinnehmen mussten. Unter den Publi-kumsfonds konnten per saldo lediglich Geldmarktfonds (1,0 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (0,2 Mrd €) in gewissem Umfang Anteilscheine absetzen. Hingegen zogen die Anleger aus Aktienfonds und Rentenfonds Mittel im Umfang von 1,2 Mrd € beziehungsweise 0,9 Mrd € ab. Der Anteilsbestand bei den Fonds mit gemischtem Mandat und bei den Altersvorsorgefonds blieb im Ergebnis fast unverändert.