Netto-Tilgungen deutscher Rentenwerte im September 2010

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt ist im September 2010 auf 121,1 Mrd € gestiegen (Bruttoemissionen im Vormonat: 97,9 Mrd €). Nach Abzug der ebenfalls gestiegenen Tilgungen und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sind im Ergebnis Mittel in Höhe von 4,1 Mrd € an die Investoren zurückgezahlt worden. Zugleich kauften deutsche Anleger ausländische Schuldtitel für netto 11,8 Mrd €. Damit stieg der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland im September um 7,7 Mrd €.

Die heimischen Kreditinstitute reduzierten ihre Kapitalmarktverschuldung im Berichtsmonat um 7,9 Mrd € (Vormonat: +2,6 Mrd €). Dabei führten sie verstärkt den Umlauf der flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen zurück (10,4 Mrd €). Ebenfalls getilgt wurden öffentliche Pfandbriefe für per saldo 5,5 Mrd €. Hingegen wurden Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten sowie Hypothekenpfandbriefe begeben, und zwar für 6,9 Mrd € beziehungsweise 1,1 Mrd €.

Die Öffentliche Hand nahm im September den deutschen Rentenmarkt mit 3,2 Mrd € in Anspruch. Dabei erhöhte der Bund seine Kapitalmarktverschuldung um 0,9 Mrd €. Er emittierte im Wesentlichen fünfjährige Obligationen (5,1 Mrd €) und zehnjährige Anleihen (5,0 Mrd €). Zudem begab er unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills) für 1,2 Mrd €. Dagegen wurden zweijährige Schatzanweisungen sowie Bundesschatzbriefe im Ergebnis in Höhe von 10,0 Mrd € beziehungsweise 0,3 Mrd € getilgt. Die Länder beschafften sich über den Kapitalmarkt per saldo 2,3 Mrd €.

Die inländischen Unternehmen platzierten im Berichtsmonat Anleihen im Volumen von 0,6 Mrd €, und zwar überwiegend Papiere mit einer Ursprungslaufzeit von weniger als einem Jahr. Im Vormonat hatten sie eigene Schuldtitel für netto 0,7 Mrd € getilgt.

Auf der Erwerberseite traten am deutschen Rentenmarkt im September im Ergebnis ausschließlich ausländische Investoren in Erscheinung. Sie nahmen deutsche Papiere für per saldo 23,3 Mrd € in ihren Bestand. Hingegen trennten sich inländische Nichtbanken von Schuldverschreibungen für per saldo 9,5 Mrd €. Dabei handelte es sich ausschließlich um inländische Papiere. Heimische Kreditinstitute veräußerten Rentenwerte für netto 6,1 Mrd €. Auch sie verkauften in erster Linie Papiere deutscher Emittenten.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat 0,8 Mrd € über die Ausgabe neuer Aktien aufgenommen (Vormonat: 0,1 Mrd €). Der weit überwiegende Teil davon entfiel auf börsennotierte Unternehmen. Der Bestand an ausländischen Dividendenwerten am deutschen Markt verringerte sich um 0,1 Mrd €. Erworben wurden Aktien von heimischen Nichtbanken sowie von ausländischen Investoren, die ihre Aktienbestände um 1,9 Mrd € beziehungsweise um 1,7 Mrd € aufstockten. Im Gegenzug verringerten hiesige Kreditinstitute ihr Aktienengagement um 2,9 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds konnten im September Anteilscheine für 6,9 Mrd € am deutschen Markt absetzen. Dieser Mittelzufluss kam fast ausschließlich den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (6,7 Mrd €). Unter den Publikumsfonds konnten vor allem Gemischte Wertpapierfonds (0,6 Mrd €) sowie Gemischte Fonds (0,2 Mrd €) neue Fondsanteile am Markt platzieren. Auch Rentenfonds und Aktienfonds konnten in geringem Umfang eigene Zertifikate für jeweils netto 0,1 Mrd € absetzen. Offene Immobilienfonds und Geldmarktfonds nahmen hingegen Anteilscheine zurück (0,2 Mrdbzw. 0,1 Mrd €). Ausländische Gesellschaften setzten im September Fondsanteile für per saldo 1,8 Mrd € am deutschen Markt ab. Erworben wurden Investmentzertifikate im Ergebnis überwiegend von heimischen Nichtbanken (8,9 Mrd €). Zudem nahmen ausländische Anleger deutsche Fondsanteile für 0,9 Mrd € in ihre Portefeuilles. Inländische Kreditinstitute verkauften per saldo Investmentzertifikate für 1,1 Mrd €.