Nettotilgungen von Schuldverschreibungen im Juli 2014

Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag mit 118,4 Mrd € im Juli 2014 über dem Wert des Vormonats (99,1 Mrd €). Nach ebenfalls gestiegenen Tilgungen (126,3 Mrd €) und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sank der Umlauf inländischer Rentenpapiere allerdings netto um 3,0 Mrd €, nachdem er im Juni bereits um 5,8 Mrd € zurückgegangen war. Dagegen wurden ausländische Titel im Umfang von 3,0 Mrd € am deutschen Markt untergebracht (nach 7,5 Mrd € im Vormonat), sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldtiteln in Deutschland sich im Ergebnis kaum änderte. 

Die öffentliche Hand tilgte im Berichtsmonat eigene Anleihen in Höhe von netto 5,8 Mrd €. Vor allem der Bund führte seine Kapitalmarktverschuldung im Ergebnis zurück (15,0 Mrd €). Dabei wurden schwerpunktmäßig zehnjährige Bundesanleihen getilgt (20,8 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen primär bei zweijährigen Bundesschatzanweisungen und fünfjährigen Bundesobligationen gegenüber (3,8 Mrd € bzw. 3,6 Mrd €). Die Länder begaben Anleihen für per saldo 9,3 Mrd €. 

Die heimischen Kreditinstitute führten den Bestand eigener Anleihen im Juli um netto 2,2 Mrd € zurück. Hierunter befanden sich die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (1,2 Mrd €) sowie Hypothekenpfandbriefe und Öffentliche Pfandbriefe (1,2 Mrd € bzw. 0,9 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (zu denen beispielsweise die öffentlichen Förderbanken gerechnet werden) in Höhe von 1,1 Mrd € gegenüber. 

Inländische Unternehmen begaben im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für per saldo 5,1 Mrd €. Dies ist im Ergebnis ausschließlich auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen (5,2 Mrd €), die langfristige Anleihen mit Laufzeiten von über einem Jahr begaben (5,4 Mrd €). 

Auf der Erwerberseite traten im Juli einzig inländische Nichtbanken in Erscheinung, welche Schuldverschreibungen für netto 7,8 Mrd € erwarben. Dabei wurden ausländische Werte leicht favorisiert (4,3 Mrd €). Demgegenüber reduzierten ausländische Anleger ihr Engagement am deutschen Rentenmarkt um 6,2 Mrd €. Die heimischen Kreditinstitute waren im Ergebnis nur marginal am Marktgeschehen beteiligt. 

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Berichtsmonat Aktien für netto 1,8 Mrd € emittiert. Der Großteil hiervon entfiel auf nicht börsennotierte Unternehmen. Der Umlauf an ausländischen Aktien stieg im gleichen Zeitraum um 1,5 Mrd €. Auf der Erwerberseite dominierten insbesondere Inländer; sie nahmen Papiere im Umfang von netto 6,7 Mrd € in ihre Portfolios auf. Dabei hielten sich die heimischen Nichtbanken und die Kreditinstitute in etwa die Waage (3,5 Mrd € bzw. 3,2 Mrd €). Gebietsfremde Anleger veräußerten Dividendenwerte für per saldo 3,3 Mrd €. 

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juli einen Mittelzufluss in Höhe von 8,6 Mrd €. Mehrheitlich flossen diese Gelder in die den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (7,2 Mrd €); Unter den Anlageklassen profitierten vor allem Gemischte Wertpapierfonds (4,4 Mrd €), aber auch Rentenfonds (2,9 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften setzten am deutschen Markt Anteilscheine in Höhe von netto 4,4 Mrd € ab. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken auf (12,9 Mrd €). Auch heimische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für per saldo 0,5 Mrd €, während sich ausländische Investoren von Investmentzertifikaten für netto 0,4 Mrd € trennten.