Research Brief
Das Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank veröffentlicht regelmäßig Neuigkeiten zu Studien und Diskussionspapieren von Forschern der Bundesbank.
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© Frank RumpenhorstNegativzinspolitik führte zu negativer Verzinsung von Unternehmenseinlagen und zu höheren Gebühren Research Brief | 56. Ausgabe – März 2023
Die Negativzinspolitik des Eurosystems schuf für Banken einen Anreiz, ebenfalls negative Einlagenzinsen von ihren Kunden zu verlangen. Meine Analyse zeigt, dass deutsche Banken tatsächlich zeitweise negative Zinsen für Einlagen von Unternehmen verlangten. Allerdings galt dies vor allem für Banken, die sich stark über Einlagen privater Haushalte finanzierten. Diese Banken waren sehr zurückhaltend darin, auch Einlagen privater Haushalte negativ zu verzinsen, und dürften daher einen besonders hohen Margendruck erfahren haben. Um ihn zu mildern, verlangten vor allem diese Banken zudem höhere Gebühren.
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© Nils ThiesGeringere TARGET2-Zahlungsströme durch EU-Sanktionen gegen Russland Research Brief | 55. Ausgabe – Februar 2023
Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahren verschiedene Arten von Finanzsanktionen gegen russische Banken verhängt. Eine neue Studie untersucht, ob diese Maßnahmen die Zahlungsströme in TARGET2 beeinflusst haben.
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© Deutsche BundesbankDas Wechselkurssystem ist wichtig für die Effekte der Bundesbank-Geldpolitik auf europäische Nachbarländer von 1974 bis 1998 Research Brief | 54. Ausgabe – Dezember 2022
Historisch hohe Inflationsraten im Euroraum haben dazu geführt, dass der EZB-Rat begonnen hat, die Leitzinsen anzuheben. Die Effekte auf die Wirtschaft im Inland und die Übertragungseffekte auf das Ausland könnten maßgeblich davon abhängen, ob die Wechselkurse flexibel oder fest sind. Eine neue empirische Studie zeigt, dass sich die Geldpolitik der Bundesbank zu D-Mark-Zeiten deutlich stärker auf die Wirtschaft europäischer Nachbarländer mit festen Wechselkursen zur D-Mark übertragen hat als auf solche mit flexiblen Wechselkursen.
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© Ragnar Schmuck / Getty ImagesPrivatpersonen in Deutschland haben während der Pandemie finanzielle Verluste erlitten Research Brief | 53. Ausgabe – September 2022
Eine Befragung der Bundesbank zeigt, dass in Deutschland lebende Privatpersonen während der Pandemie unterschiedliche Arten von finanziellen Verlusten erlitten. Vor allem Personen mit niedrigerem Einkommen berichteten von Einbußen bei Löhnen und Gehältern, die deutlich länger anhielten als andere finanzielle Verluste, wie beispielsweise Kursverluste bei Wertpapieren. Letztere wurden vor allem zu Beginn der Pandemie häufig berichtet, wurden aber laut Angaben der Befragten später zumindest teilweise wieder ausgeglichen. Insbesondere die dauerhafteren Lohn- und Gehaltseinbußen veränderten die Konsum- und Sparentscheidungen der Haushalte. Eine verändertes Spar- und Konsumverhalten kann sich wiederum auf die Transmission geldpolitischer Maßnahmen auswirken.
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© Nils ThiesÜber die Wiederauffüllung von Verbriefungsportfolios und die Rolle von Reputation und Transparenz im Verbriefungsmarkt Research Brief | 52. Ausgabe – August 2022
Bei einer Verbriefung wird ein klar definiertes und nicht veränderliches Kreditportfolio aus der Bilanz einer Bank gelöst und in marktfähige Wertpapiere umgewandelt – so das allgemeine Verständnis der Funktionsweise von Verbriefungen. Entgegen dieser Auffassung kann sich die Zusammensetzung von verbrieften Kreditportfolios jedoch während der Laufzeit der Wertpapiere ändern. Eine neue Studie erklärt die Gründe hierfür und untersucht die Auswirkungen der Wiederauffüllung von Verbriefungsportfolios auf deren Qualität. Die Reputation der verbriefenden Banken und die Transparenz im Verbriefungsmarkt werden als wesentliche Bestimmungsgründe für die Auswahl der Kredite, die zur Wiederauffüllung von Verbriefungsportfolios verwendet werden, identifiziert.