Trotz regnerischem Herbstwetter kamen viele Menschen auf das Gelände der Bundesbank in der Frankfurter Innenstadt, als diese am Wochenende ihre Türen öffnete. Unter dem Motto „Backstage Bundesbank“ konnten die Besucherinnen und Besucher unter anderem eine Rallye durch die Hauptverwaltung Frankfurt absolvieren, einen Goldbarren hochheben, verschiedenen Themenvorträgen folgen und Bundesbankpräsident Joachim Nagel kennenlernen.

Quizrallye und Goldententresor

Bei einer Rallye konnten die Gäste ihr Wissen testen: Warum ist ein stabiles Finanzsystem wichtig? Was ist das Hauptziel der Geldpolitik? Wie viele Banknoten bearbeitet die Bundesbank jährlich? Wer alle Fragen richtig beantwortet hatte, konnte den Gewinncode in einen Tresor eingeben und eine Goldente gewinnen. 

Auch abseits der Rallye konnten die Gäste die Aufgaben der Bundesbank spielerisch erleben. Beim Informationsstand zum Zahlungsverkehr konnten die Besucherinnen und Besucher mit einem ferngesteuerten Auto den Weg einer elektronischen Zahlung nachfahren und beim Stand zur Geldpolitik versuchen, das optimale Inflationsziel mit einem Hammerschlag bei „Hau den Lukas“ zu erreichen. Einem Besucher mit zwei Kindern gefiel besonders der Stand zum Thema Bargeld: „Der Stand mit der Falschgelderkennung war sehr schön gemacht“, sagte er. Ein weiterer Besucher war der gleichen Meinung und freute sich, dass man auch weiterhin D-Mark bei der Bundesbank tauschen kann: „Das habe ich inzwischen auch gelernt. Ich habe noch alte D-Mark-Münzen, die kann man hier umtauschen“, sagte er.

VR-Film begeistert Besucher

Wie auch beim letzten Tag der offenen Tür 2019 bildeten sich lange Schlangen vor dem Goldraum und dem Raum für die Vorführung des Virtual-Reality-Films. Besucherinnen und Besucher konnten mittels einer VR-Brille an einem virtuellen Hausrundgang teilnehmen. Hierbei konnten sie sich unter anderem im Goldtresor, im Büro von Bundesbankpräsident Joachim Nagel und auf dem Dach des Übergangsquartiers der Bundesbank, dem Frankfurter Büro Center, umschauen.

Der Bundesbankvorstand im Gespräch

Bundesbankpräsident Joachim Nagel stand den Gästen auch persönlich Rede und Antwort. „Gerade in diesen bewegten Zeiten möchten wir der Öffentlichkeit viele Informationen auch zu aktuellen Fragestellungen bieten", so Joachim Nagel, der erst seit Januar 2022 neuer Bundesbankpräsident ist. „Wir möchten trotz der Sanierungsarbeiten an unserer Zentrale in Bockenheim nicht auf den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern verzichten“, sagte er. Ihm sei es wichtig, dass sich die Bundesbank nicht abkapselt. Dafür stellte er sich an beiden Tagen auf der Bühne auch den Fragen des Moderators Jörg Boecker. Nagel wurde im Interview zur aktuell hohen Inflation und möglichen Maßnahmen des EZB-Rats gefragt. Vizepräsidentin Claudia Buch sprach über die Stabilität des Finanzsystems, Bundesbankvorstandsmitglied Johannes Beermann über die Zukunft des Bargeldes und Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling wurde zu seiner Arbeit als Bankenaufseher interviewt.

Bundesbank mit der Resonanz zufrieden

Michael Best, Leiter des Zentralbereichs Kommunikation, war mit dem Wochenende sehr zufrieden: „Mit dem diesjährigen Tag der offenen Tür haben wir die Bundesbank nicht nur als kompetente, sondern auch als sympathische, offene Institution präsentiert. Wir sind mit der Resonanz der Besucherinnen und Besucher sehr zufrieden", bilanzierte er.