Euro-Banknoten ©Bundesbank

Bundesbank-Studie: Wie steht es um die Akzeptanz von Bargeld in Deutschland?

Bargeld ist in Deutschland weiterhin das meistgenutzte Zahlungsmittel und erfüllt wichtige gesellschaftliche Funktionen, beispielsweise für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen. Es biete auch Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen, heißt es im aktuellen Monatsbericht. Darin untersuchen die Fachleute, wie es um die Akzeptanz von Bargeld in Deutschland steht und welche Herausforderungen es gibt.

Bargeld wird fast überall akzeptiert

Im Rahmen der Untersuchung wurden im Laufe des Sommers 2025 rund 2.060 Testkäufe im Einzelhandel, der Gastronomie und bei Dienstleistern durchgeführt. Zusätzlich wurden kleinere Stichproben im öffentlichen Nahverkehr und bei Behörden analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass 99,4 Prozent der aufgesuchten Verkaufsstellen Bargeld akzeptieren. In 98,7 Prozent der Fälle war die Barzahlung direkt im ersten Anlauf möglich. Lediglich in 0,7 Prozent der Fälle war Barzahlung erst auf Rückfrage oder nur an einer anderen Kasse möglich. Im öffentlichen Nahverkehr war es in allen Testsituationen möglich, Fahrkarten mit Bargeld zu erwerben. 

Bei Behörden zeigt sich jedoch, dass Barzahlungen nicht immer möglich sind, so die Autorinnen und Autoren der Studie. In acht von 30 Fällen konnte eine Behördenleistungen wie beispielsweise das Ausstellen eines Personalausweises oder die Zulassung eines Kraftfahrzeugs nicht mit Bargeld bezahlt werden.

Insgesamt ist den Ergebnissen zufolge die Akzeptanz von Bargeld in Deutschland gegenwärtig gewährleistet, schreiben die Fachleute. Dies gelte unabhängig von der Größe der Unternehmen oder der Branche.

Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen

In Zukunft könnte unter anderem die zunehmende Verbreitung von Selbstbedienungskassen eine Herausforderung darstellen. Vor dem Hintergrund, dass ein starkes Wachstum von SB-Kassen vor allem in Supermärkten, Drogerien und Baumärkten erwartet wird, könnte dies die Bargeldakzeptanz in diesen Sektoren verschlechtern, heißt es im Bericht. Insbesondere könnte ein schrittweiser Ersatz von personalbesetzten Kassen durch SB-Kassen ohne die Option, mit Bargeld zu zahlen, dazu führen, dass Barzahlungen im Vergleich zu bargeldlosen Zahlungen deutlich zeitaufwendiger werden. Hierfür würden dann nur noch wenige Kassen zur Verfügung stehen.

Zukunft des Bargelds

Die Bundesbank setzt sich gemeinsam mit Politik, Handel und weiteren Akteuren dafür ein, dass Bargeld auch in Zukunft als Zahlungsmittel verfügbar und akzeptiert bleibt. Die Europäische Kommission hat hierzu einen Verordnungsvorschlag vorgelegt, der die Rolle des Euro-Bargeldes als gesetzliches Zahlungsmittel stärken soll. Die Bundesbank unterstützt diese Bemühungen und investiert in ein zukunftsfähiges Filialnetz, um die Bargeldversorgung in Deutschland sicherzustellen.