100- und 200-Euro-Banknote der Europa-Serie ©Nils Thies

Neue 100- und 200-Euro-Banknoten im Umlauf

Die Bundesbank gibt seit dem 28. Mai die neuen 100- und 200-Euro-Banknoten aus. Mit den beiden hohen Stückelungen ist die sogenannte Europa-Serie nunmehr abgeschlossen. Sie vervollständigen die bereits eingeführten neuen 5-Euro-, 10-Euro-, 20-Euro-, und 50-Euro-Banknoten. Eine 500-Euro-Banknote ist in der Europa-Serie nicht mehr enthalten.

Neue innovative Sicherheitsmerkmale

Die 100-Euro- und 200-Euro-Banknoten enthalten jeweils zwei neue, innovative Sicherheitsmerkmale: Das sogenannte Satellitenhologramm oben im silbernen Folienstreifen zeigt kleine Euro-Symbole, die sich wie Satelliten um die Wertzahl bewegen. Die Euro-Symbole sind unter direktem Licht besser zu erkennen. Zudem wurde die Smaragdzahl überarbeitet: Wird die Banknote gekippt, erzeugt die glänzende Zahl links unten weiterhin den Effekt, dass sich ein Lichtbalken auf und ab bewegt und sich ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau verändert. Bei den neuen Banknoten sind in der Zahl nun auch Euro-Symbole zu sehen. „Diese beiden Sicherheitsmerkmale machen Fälschungen der neuen 100- und 200-Euro-Banknoten noch schwieriger“, sagt Johannes Beermann, im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig.

Größe an 50-Euro-Schein angepasst

Darüber hinaus sind die neuen Banknoten um fünf Millimeter schmaler geworden und wurden somit an das Maß der 50-Euro-Banknote angepasst. Dadurch ist der Anpassungsbedarf bei Banknotenbearbeitungssystemen höher als bei den anderen Stückelungen. „Die Hersteller von Geldautomaten oder Kassentresoren konnten die neuen Banknoten schon seit neun Monaten zu Testzwecken ausleihen, die technische Umstellung sollte daher reibungslos verlaufen“, sagt Beermann. Wie alle Geldscheine der Europa-Serie enthalten auch die neuen 100-Euro- und 200-Euro-Banknoten das Porträt-Hologramm und das Porträt-Wasserzeichen mit dem Bild der Europa.

Wert alter Banknoten bleibt erhalten

Eine Zeit lang werden Banknoten beider Serien parallel in Umlauf sein. Die Euro-Scheine der ersten Serie werden allerdings schrittweise aus dem Verkehr genommen, sodass ihre Anzahl im Laufe der Zeit abnimmt. Das Eurosystem wird frühzeitig darüber informieren, ab wann die Banknoten der alten Serie kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr sein werden. Die Scheine verlieren aber nicht ihren Wert: Sie können auch später unbefristet bei den Notenbanken eingetauscht werden.

Die Europa-Serie

Die Europa-Serie verdankt ihren Namen der Europa, einer Gestalt aus der griechischen Mythologie. Ihr Porträt findet sich beispielweise in den verbesserten Sicherheitsmerkmalen: im Porträt-Wasserzeichen und im Porträt-Hologramm. Das verwendete Motiv stammt von einer im Louvre in Paris ausgestellten Vase, die vor über 2.000 Jahren in Süditalien gefunden wurde. In der griechischen Mythologie wurde Europa, Tochter eines phönizischen Königs, von dem als Stier auftretenden griechischen Gott Zeus entführt und nach Kreta gebracht. Die Sage inspirierte die alten Griechen dazu, den Namen „Europa“ als geografische Bezeichnung zu verwenden.

Hinweis: Stückelungen der Europa-Serie

Der EZB-Rat hat die Stückelungen der Europa-Serie geprüft und am 4. Mai 2016 beschlossen, die 500-Euro-Banknote aus der Europa-Serie herauszunehmen. Die übrigen Stückelungen – von 5 Euro bis 200 Euro – werden beibehalten. Angesichts der internationalen Bedeutung des Euro und des weit verbreiteten Vertrauens in die Euro-Banknoten wird der 500-Euro-Schein der ersten Serie gesetzliches Zahlungsmittel bleiben und kann somit weiter als Zahlungsinstrument und zur Wertaufbewahrung verwendet werden. Ebenso wie die anderen Stückelungen der Euro-Banknoten wird der 500-Euro-Schein seinen Wert auf Dauer behalten: Er kann unbefristet bei den nationalen Zentralbanken des Eurosystems umgetauscht werden.