April-Umfrage des Bank Lending Survey für Deutschland

Beginnend mit der April-Umfragerunde wurde die deutsche Stichprobe des Bank Lending Survey für den Euro-Raum auf nunmehr 34 befragte Institute vergrößert. Die Stichprobenerweiterung war notwendig geworden, um nach den Veränderungen im deutschen Bankensektor in den letzten Jahren auch in Zukunft ein hohes Maß an Repräsentativität zu gewährleisten.

Die Kreditstandards in Deutschland wurden gemäß den neuesten Umfrageergebnissen der Deutschen Bundesbank im ersten Quartal 2012 geringfügig verschärft. Lediglich bei Ausleihungen an kleine und mittlere Unternehmen nahmen die Banken leichte Lockerungen vor. Deutlich unterschiedliche Entwicklungen gab es hingegen bei den Kreditbedingungen: Im Firmenkundengeschäft wurden die Margen gegenüber risikoreicheren Bonitäten deutlich ausgeweitet, für durchschnittliche Risiken blieben sie insgesamt unverändert und im Privatkundengeschäft wurden die Margen mit Ausnahme der risikoreicheren Ausleihungen im Wohnungsbaukreditgeschäft zum Teil merklich verengt.

Des Weiteren verzeichneten die Banken einen spürbaren Rückgang der Mittelnachfrage im Unternehmenskreditgeschäft, während sie sich im Bereich der privaten Baufinanzierung einem deutlichen Nachfrageanstieg gegenüber sahen. Im Konsumentenkreditgeschäft blieb der Mittelbedarf dagegen unverändert. Für das zweite Quartal 2012 beabsichtigen die teilnehmenden Institute ihre Kreditrichtlinien weitgehend unverändert zu lassen, mit Ausnahme von leichten Lockerungen im Firmengeschäft und hier insbesondere bei Ausleihungen an kleine und mittlere Unternehmen.

Im Euro-Raum kam es erneut zu einer Straffung der Kreditangebotspolitik, wobei die restriktiven Anpassungen im Vergleich zum Schlussquartal 2011 deutlich geringer ausfielen. Dies galt besonders für die Standards. Gleichzeitig meldeten die europäischen Institute sowohl im Firmen- als auch im Privatkundengeschäft einen deutlichen Rückgang der Mittelnachfrage.

Die April-Umfrage enthielt erneut zwei Zusatzfragen zu den Auswirkungen der Finanz- und Staatsschuldenkrise auf die Refinanzierungsbedingungen und Kreditrichtlinien der Banken. Demnach hat sich im ersten Quartal vor dem Hintergrund der Erholung an den Finanzmärkten der Zugang der deutschen Institute zu ihren Refinanzierungsquellen insgesamt deutlich verbessert. Vor allem die Möglichkeit zur Emission von Schuldverschreibungen wurde von den Banken als stark verbessert eingeschätzt. Hingegen sahen die deutschen Institute keine Auswirkungen der Entspannung an den europäischen Staatsanleihemärkten auf die Kreditrichtlinien im Firmen- und Privatkundengeschäft.