Deutlicher Nettoabsatz von Schuldverschreibungen im Februar 2020

Rentenmarkt

Im Februar 2020 beeinflusste die Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) bereits die Entwicklung an den Finanzmärkten. Dies wirkte sich zum Teil auch auf den deutschen Kapitalmarkt aus, wenngleich es keine sehr untypischen Emissionsmuster im Berichtsmonat gab.

Die Bruttoemissionen am deutschen Rentenmarkt lagen im Februar 2020 mit 128,1 Mrd  deutlich unter dem Wert des Vormonats (154,9 Mrd ). Die Emissionstätigkeit im Januar war allerdings ungewöhnlich hoch gewesen. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat niedrigeren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten, stieg der Umlauf heimischer Rentenwerte um 34,9 Mrd €. Ausländische Schuldverschreibungen wurden für netto 7,7 Mrd € am deutschen Markt untergebracht. Im Ergebnis nahm damit der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland um 42,6 Mrd € zu.

Die öffentliche Hand erhöhte im Berichtsmonat ihre Rentenmarktverbindlichkeiten um netto 19,4 Mrd , nach 15,6 Mrd  im Januar. Vor allem der Bund begab neben zweijährigen Schatzanweisungen (5,7 Mrd €) auch fünfjährige Bundesobligationen (4,4 Mrd €) sowie zehn- und 30-jährige Anleihen (4,2 Mrd € bzw. 2,3 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen von unverzinslichen Bubills in Höhe von 2,5 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden emittierten Wertpapiere für per saldo 5,7 Mrd €.

Die Kreditinstitute emittierten im Februar Schuldverschreibungen für netto 13,8 Mrd , nach 5,1 Mrd  im Vormonat. Dies war im Ergebnis überwiegend auf Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute zurückzuführen, deren Umlauf um 10,1 Mrd € anstieg. Daneben wurden auch Hypothekenpfandbriefe (2,4 Mrd €) und Sonstige Bankschuldverschreibungen (1,5 Mrd €) netto begeben.

Inländische Unternehmen erhöhten im Februar ihre Kapitalmarktverschuldung um 1,6 Mrd , nach 9,2 Mrd  im Monat davor. Auch hier war die Emissionstätigkeit im Januar ungewöhnlich hoch gewesen. Dabei wurden im Ergebnis weit überwiegend Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr emittiert. Der Großteil der Emissionen war auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen.

Auf der Erwerberseite traten im Februar insbesondere inländische Nichtbanken in Erscheinung, die Schuldverschreibungen für netto 17,9 Mrd  in ihr Portfolio nahmen. Dabei handelte es sich im Ergebnis nahezu ausschließlich um inländische Papiere. Ausländische Investoren erwarben hiesige Rentenwerte für per saldo 11,5 Mrd . Im Vordergrund des Interesses standen dabei Titel öffentlicher Emittenten. Heimische Kreditinstitute nahmen Schuldverschreibungen für netto 9,0 Mrd € in den Bestand; dabei erwarben sie überwiegend ausländische Papiere. Die Bundesbank erhöhte ihre Wertpapierbestände – vor allem im Rahmen der wiederaufgenommenen Wertpapierankaufprogramme des Eurosystems – um per saldo 4,2 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Berichtsmonat junge Aktien für 0,4 Mrd  begeben. Im gleichen Zeitraum stieg der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland um 2,6 Mrd .
Erworben wurden Aktien im Februar vor allem durch ausländische Investoren (2,1 Mrd ) und inländische Nichtbanken (1,8 Mrd ), während heimische Kreditinstitute ihren Aktienbestand um netto 0,9 Mrd € verringerten.

Investmentfonds

Den inländischen Investmentfonds flossen im Februar mit 13,2 Mrd  etwas weniger Mittel zu als im Monat davor (14,3 Mrd ). Die Gelder kamen vor allem den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (12,0 Mrd €). Unter den Anlageklassen verzeichneten hauptsächlich Gemischte Wertpapierfonds Mittelzuflüsse (6,7 Mrd €), aber auch Rentenfonds (3,1 Mrd €), Offene Immobilienfonds (2,4 Mrd €) und Aktienfonds (1,0 Mrd €) akquirierten neue Mittel. Das Volumen ausländischer Fondsanteile am deutschen Markt stieg im Februar um 3,2 Mrd €. Erworben wurden Investmentfondsanteile im Ergebnis nahezu ausschließlich von inländischen Nichtbanken (15,6 Mrd €). Hiesige Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für netto 0,8 Mrd €, während ausländische Anleger kaum am deutschen Fondsmarkt aktiv waren.