Die deutsche Zahlungsbilanz im August 2018

Leistungsbilanzüberschuss geringfügig gestiegen

Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im August 2018 einen Überschuss von 15,3 Mrd . Das Ergebnis lag um 0,2 Mrd € über dem Niveau des Vormonats. Der Aktivsaldo im Warenhandel verminderte sich geringfügig, während der Rückgang des Passivsaldos im Bereich der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die Dienstleistungen sowie Primär- und Sekundäreinkommen umfassen, im Vergleich dazu etwas größer ausfiel.  
Der Überschuss im Warenhandel gab im Berichtsmonat gegenüber dem Vormonat um 0,3 Mrd auf 18,2 Mrd € nach. Die Wareneinfuhren im Außenhandel verminderten sich zwar stärker als die Warenausfuhren. Per saldo wurde dies insbesondere dadurch mehr als ausgeglichen, dass die Warenergänzungen bei den Ausfuhren ab- und bei den Einfuhren zunahmen.
Bei den „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen sank der Passivsaldo im August um 0,5 Mrd auf 2,9 Mrd €. Dahinter standen eine Ausweitung der Nettoeinkünfte bei den Primäreinkommen und eine Verringerung der Nettoausgaben bei den Sekundäreinkommen, die den Anstieg des Defizits in der Dienstleistungsbilanz überwogen. Die Nettoeinkünfte bei den Primäreinkommen vergrößerten sich um 0,9 Mrd € auf 6,5 Mrd €. Dabei spielte vor allem eine Rolle, dass die Ausgaben für Direktinvestitionsengagements Gebietsfremder stärker zurückgingen als die entsprechenden Einnahmen Gebietsansässiger und sich die Zahlungen für Erträge aus Investmentfondsanteilen verminderten. Der Passivsaldo bei den Sekundäreinkommen gab um 0,9 Mrd € auf 3,8 Mrd € nach. Dazu haben geringere Zahlungen der nichtstaatlichen Sektoren an Gebietsfremde wesentlich beigetragen. Demgegenüber stieg das Defizit in der Dienstleistungsbilanz um 1,3 Mrd € auf 5,6 Mrd €. Ausschlaggebend dafür war die jahreszeitübliche Zunahme der Reiseverkehrsaufwendungen.

Mittelzuflüsse im Wertpapierverkehr

Vor dem Hintergrund starker Kursverluste von Wechselkursen und Aktien in einigen Schwellenländern verzeichnete der grenzüberschreitende Wertpapierverkehr Deutschlands im August Netto-Kapitalimporte in Höhe von 0,6 Mrd (Juli: Netto-Kapitalexporte von 26,6 Mrd €). Ausländische Investoren erwarben per saldo deutsche Wertpapiere in Höhe von 9,2 Mrd €. Sie nahmen – überwiegend öffentliche – Anleihen (10,9 Mrd €) in ihre Portfolios auf und veräußerten Aktien (1,7 Mrd €). Inländische Investoren erwarben im gleichen Zeitraum ausländische Wertpapiere im Umfang von 8,5 Mrd €. Sie kauften hierbei Anleihen (5,0 Mrd €), Aktien (3,7 Mrd €) und Geldmarktpapiere (0,4 Mrd €). Dagegen trennten sie sich von Investmentzertifikaten (0,6 Mrd €).
Die Direktinvestitionen schlossen im August mit Netto-Kapitalexporten ab, und zwar in Höhe von 2,9 Mrd (Juli: Netto-Kapitalexporte von 7,3 Mrd €). Ausschlaggebend hierbei waren die Direktinvestitionen von deutschen Unternehmen im Ausland, die sich auf 3,0 Mrd € beliefen. Sie stockten dabei ihr Beteiligungskapital auf (8,6 Mrd €) und führten konzerninterne Kredite zurück (5,6 Mrd €), wobei insbesondere ausländische Schwestergesellschaften ihre zuvor erhaltenen Handelskredite an ihre inländischen Muttergesellschaften zurückzahlten. Inländischen Unternehmen flossen aus dem Ausland lediglich geringe Direktinvestitionsmittel in Höhe von 0,1 Mrd € zu. Sie erhöhten dabei ihr Beteiligungskapital (0,7 Mrd €), während ausländische Gesellschafter gleichzeitig ihre konzerninternen Kredite zurückführten (0,6 Mrd €).
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen), Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, kam es im August zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 8,3 Mrd (Juli: Netto-Kapitalimporte von 28,0 Mrd €). Ausschlaggebend waren die Mittelabflüsse im Bankensystem (11,6 Mrd €), wobei der größte Anteil auf die Bundesbank entfiel (19,6 Mrd €). Insbesondere die Einlagen ausländischer Geschäftspartner bei der Bundesbank gingen zurück (20,3 Mrd €), während die TARGET2 Forderungen leicht sanken (0,8 Mrd ). Bei den Monetären Finanzinstituten (ohne Bundesbank) kam es zu Mittelzuflüssen in Höhe von 8,0 Mrd €. Auch die Nichtbanken verbuchten im August Netto-Kapitalimporte (3,2 Mrd €). Diese sind auf Mittelzuflüsse sowohl bei den staatlichen Stellen (2,6 Mrd €) als auch bei Unternehmen und Privatpersonen (0,7 Mrd €) zurückzuführen.
Die Währungsreserven der Bundesbank verzeichneten im August – zu Transaktionswerten gerechnet – eine Abnahme um 0,6 Mrd .