Die Juli-Ergebnisse der Quartalsumfrage zum Kreditgeschäft im Euro-Währungsgebiet weisen für Deutschland auf eine spürbare Lockerung der Kreditstandards für Unternehmenskredite hin. Als Ursache nannten einige Institute den zunehmenden Wettbewerbsdruck in diesem Kreditsegment. Die Kreditstandards für private Haushalte blieben dagegen für Konsumentenkredite unverändert bzw. fielen für Wohnungsbaukredite in der Tendenz etwas restriktiver aus. Die Entwicklung der Kreditstandards in Deutschland verlief damit ähnlich wie im Euro-Raum insgesamt, wenngleich die restriktivere Tendenz im Bereich der Wohnungsbaukredite in Deutschland von der Gesamtentwicklung abwich.

In ihrem Kreditgeschäft mit Unternehmen und privaten Haushalten senkten deutsche wie europäische Institute nach eigenen Angaben die Margen für durchschnittliche Kredite weiter ab. Gleichzeitig kam es bei risikoreicheren Krediten teilweise noch zu leichten Margenausweitungen. Trotz der günstigeren Finanzierungsbedingungen verzeichneten die befragten Banken erneut einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Unternehmenskrediten. Die Kreditnachfrage der privaten Haushalte stabilisierte sich dagegen nach den anhaltenden Rückgängen der Vorquartale und blieb insgesamt nahezu unverändert.
Im Vergleich zum Euroraum setzte sich damit die deutlich schwächere Entwicklung der deutschen Kreditnachfrage fort. Für das 3. Quartal 2005 gehen die deutschen Institute von weiteren leichten Lockerungen bei den Kreditstandards sowie einer weitgehend unveränderten Kreditnachfrage aus.

Eine detaillierte Darstellung der Umfragemethode zum Kreditgeschäft im Euro-Währungsgebiet ist im Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juni 2003 veröffentlicht.