Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im Mai 2012

Rentenmarkt

Im Mai 2012 stieg das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 119,6 Mrd € deutlich gegenüber dem Vormonat an (103,0 Mrd €). Nach Abzug der ebenfalls gestiegenen Tilgungen (113,5 Mrd €) und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 7,4 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland stieg im Berichtsmonat um 9,7 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 17,0 Mrd € zunahm.

Die öffentliche Hand begab im Mai Schuldverschreibungen in Höhe von netto 18,1 Mrd € (nach 4,1 Mrd € im April). Der Großteil davon entfiel mit 13,6 Mrd € auf den Bund. Den Schwerpunkt der Emissionen setzte der Bund bei 2-jährigen Bundesschatzanweisungen (5,8 Mrd €). Zudem erhöhte er den Umlauf 5-jähriger Bundesobligationen (4,4 Mrd €) sowie 10‑ und 30‑jähriger Bundesanleihen (3,4 Mrd € bzw. 0,2 Mrd €). Die dem Bund zugerechnete Abwicklungsanstalt tilgte in geringem Umfang Papiere. Die Länder nahmen den Kapitalmarkt im Ergebnis mit 4,5 Mrd € in Anspruch.

Heimische Kreditinstitute führten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung weiter zurück, und zwar um 9,9 Mrd € (April: 5,7 Mrd €). Getilgt wurden in erster Linie Öffentliche Pfandbriefe (5,9 Mrd €) und Sonstige Bankschuldverschreibungen (4,9 Mrd €). Daneben nahm der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute, zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen, leicht ab (0,4 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von Hypothekenpfandbriefen für 1,4 Mrd € gegenüber.

Auch inländische Unternehmen nahmen im Berichtsmonat eigene Anleihen für per saldo 0,9 Mrd € zurück, im Vergleich zu geringen Netto-Emissionen von 0,5 Mrd € im Vormonat. Dabei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um Titel mit Laufzeiten von mehr als einem Jahr. Kurzläufer mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr wurden hingegen für netto 1,9 Mrd € emittiert, und zwar fast ausschließlich von nicht-finanziellen Kapitalgesellschaften.

Auf der Erwerberseite traten im Mai lediglich ausländische Investoren als Käufer auf (29,6 Mrd €). Inländer trennten sich sektorenübergreifend von zinstragenden Papieren im Wert von per saldo 12,5 Mrd €, wobei der Betrag nahezu hälftig auf inländische Kreditinstitute (6,5 Mrd €) und die übrigen Sektoren (5,8 Mrd €) entfiel. Daneben gab noch die Deutsche Bundesbank Rentenwerte ab (0,3 Mrd €).

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben im Berichtsmonat inländische Gesellschaften mit 0,7 Mrd € etwas mehr junge Aktien begeben als im April (0,1 Mrd €). Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 3,6 Mrd €. Erworben wurden Dividendentitel per saldo lediglich von ausländischen Investoren (11,0 Mrd €). Inländer gaben per saldo Aktien ab (6,8 Mrd €). Allerdings kam es teilweise zu einer sektoralen Umschichtung. Während heimische Kreditinstitute Dividendentitel für 13,7 Mrd € aus ihren Depots verkauften, stockten inländische Nichtbanken ihre Bestände um 6,8 Mrd € auf.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Mai per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 4,9 Mrd € (April: 0,3 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis sowohl Publikumsfonds (3,4 Mrd €) als auch die institutionellen Anlegern vorbe­haltenen Spezialfonds (1,5 Mrd €). Von den Publikumsfonds verkauften in erster Linie Aktienfonds Anteilscheine (2,5 Mrd €). Daneben stießen Rentenfonds und Gemischte Wertpapierfonds auf ein gewisses Interesse (zusammen 0,9 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile nahm im Berichtsmonat um 0,6 Mrd € ab. Erworben wurden Investmentanteile im Mai ausschließlich von ausländischen Investoren (5,0 Mrd €). Inländer trennten sich per saldo von Anteilscheinen (0,7 Mrd €). Dabei standen ausschließlich gebietsansässige Kreditinstitute auf der Verkäuferseite. Diese trennten sich sowohl von heimischen als auch von ausländischen Investmentzertifikaten (3,4 Mrd €, bzw. 0,8 Mrd €).